Glauchau. Vom Schwerlasttransporter auf den Stausee: Bei der Installation einer künstlichen Brutvogelinsel, die mehrere Tonnen schwer ist, haben in Glauchau viele fleißige Helfer mit angepackt. Neben Freiwilliger Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren auch eine Baufirma mit einem Spezialkran, Dachdeckerunternehmen und Ornithologen vor Ort. Der Einsatz hat mehr als sieben Stunden gedauert. "Die Helfer, die beteiligt waren, haben ein tolles Team gebildet", sagt Jens Hering von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Zwickau.
Der Grund für den Aufwand: Naturschützer und Ornithologen haben sich für die Förderung der in der Region extrem seltenen und im Bestand stark zurückgehenden Lachmöwe entschieden. Im Landkreis Zwickau gibt es von dieser in Kolonien nistenden Vogelart aktuell nur ein Brutvorkommen im Teichgebiet bei Limbach-Oberfrohna.
Nun wird gehofft, dass an der 32 Quadratmeter großen künstlichen Insel eine neue Lachmöwen-Kolonie entsteht. Um eine Brut zu ermöglichen, war auch eine Dachdeckerfirma am Naturschutzprojekt beteiligt, da die befestigten Schindeln für etwas Schatten sorgen sollen. "Am Stausee in Glauchau gab es bereits früher eine Lachmöwen-Kolonie. Die Insel, die sie damals nutzen konnte, ist mittlerweile zugewachsen", nennt Jens Hering einen Grund für die Auswahl des Standortes. Es handelt sich um eine Artenschutzmaßnahme des Landratsamtes Zwickau in Kooperation mit der Stadtverwaltung Glauchau und ehrenamtlichen Ornithologen. Letztgenannte werden in den nächsten Wochen die Entwicklung auf der künstlichen Insel beobachten und dokumentieren.
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