Gersdorf: Mit Geschenken ein Zeichen gegen Hass setzen

Aktion Team des "Papierprofis" bekommt Präsente in schwieriger Zeit

Gersdorf / Zwickau. 

Gersdorf / Zwickau. Bei den Corona-Maßnahmen wird es in Sachsen zwar Lockerungen unter anderem für den Einzelhandel geben, aber sie bleiben vermutlich dennoch ein Reizthema. Das Unverständnis spüren auch manche Geschäfte, oftmals leider nicht mit dem nötigen Anstand. Was hin und wieder passiert, wurde vom "Papierprofi" in Gersdorf kürzlich öffentlich gemacht, nachdem sich Provokation, verbale Angriffe und bewusste Missachtungen der gelten Regeln gehäuft hatten. Das zehrt am Nervenkostüm der Beschäftigten. "Weinende Mitarbeiterinnen am Schichtende, Sprachlosigkeit über so viel Wut und Missachtung geltender Regelungen und solch persönlichen Angriffen, über so viel Rücksichtslosigkeit und Selbstherrlichkeit, selbst ein Hausverbot musste ausgesprochen werden. Was ist aus unserem Zusammenleben - aus unserem Zusammenhalt in Gersdorf geworden?", hieß es in dem bei Facebook veröffentlichen Beitrag. Teils würden sogar Nachbarn den Mitarbeiterinnen wie Feinde begegnen. Die Minderheit derer, die sich aufhetzen lässt und dann ihren Unmut bei anderen ablädt, sei somit zu einer Gefahr für das Miteinander. "Manche Leute verstehen scheinbar nicht, dass wir die Regeln ja nicht machen. Man spürt immer mehr Hass und Verrohung", bedauert Susan Nießlein, Inhaberin des "Papierprofis". Ihr Mann Oliver Nießlein hatte den Facebook-Beitrag verfasst. Einige Leser machten Mut, doch insgesamt fiel die Debatte zurückhaltend aus. Jörg Jäkle, Unternehmer aus Remse, und Gerhard Thriemer aus der Werkstatt "Lebensbrücke" brachten kürzlich Geschenke für die Mitarbeiterin vorbei, um zu zeigen, dass es auch anders.

IHK fordert mehr Respekt in schwierigen Zeiten

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) meldete sich mittlerweile mit einer Pressemitteilung zu Wort. "Jeder von uns spürt die Folgen der Krise persönlich. Die Auswirkungen sind besorgniserregend, für Unternehmer existenzbedrohend. Hass und Beschimpfungen helfen jedoch niemandem. Vielmehr sind Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit geboten - wie sie beispielsweise der Remser Unternehmer Jörg Jäkle zeigt", kommentiert IHK-Geschäftsführer Torsten Spranger und fordert mehr Respekt auch in schwierigen Zeiten.



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