Limbach-Oberfrohna. Spaziergänger glaubten in den letzten beiden Wochen manchmal ihren Augen nicht zu trauen: Auf den großen Wiesen zwischen dem Naturschutzgebiet am Schafteich und dem Bahndamm waren morgens und abends bis über 30 Weißstörche zu sehen.
Seltsame Beinfärbung verwundert
Neben der hohen Zahl war besonders verwunderlich, dass ihre Beine zu zwei Dritteln weiß gefärbt waren. Jens Hering kann beide Phänomene erläutern: "Solche Ansammlungen sind Mitte-Ende August nicht unüblich, auch wenn das rund um den Schafteich bislang noch nicht beobachtet wurde", teilte der Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde mit. "Vermutlich war das Nahrungsangebot mit Grashüpfern und Mäusen vor Ort recht hoch, weshalb die Vögel sich dort länger aufgehalten haben." Je nach Nahrungsverfügbarkeit kann sich so etwas bis zu zwei Wochen erstrecken, dann suchen sich die Störche eine neue Fläche. Woher die Vögel stammen, kann man aufgrund der weißen Farbe an den Beinen schwer bestimmen: "Die Störche schützen ihre Ständer mit Kot und Harnsäure vor Überhitzung", so Hering weiter. "Das kennen wir von Afrika und ist nun auch hier wohl wegen der hohen Temperaturen zunehmend notwendig."
Ab in den Süden..
Bis Mitte September brechen die meisten Weißstörche in Richtung Süden auf. Das Paar, das auf der Esse nahe der Rußdorfer Straße genistet hatte, wird den Weg ohne Jungvögel antreten. Obwohl verschiedentlich kleine Köpfe beobachtet worden sind, sind die Kleinen wohl nicht mehr am Leben. Neben der Trockenheit gab es 2022 nur wenig Feld- und Wühlmäuse, die zur Versorgung nötig gewesen wären.
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