Franken-Sachsen-Magistrale ist wichtige Verkehrsverbindung

Bahninfrastruktur Städtenetz fordert baldige Weiterplanung

Zwickau/Bayreuth. 

Zwickau/Bayreuth. Die Stadtoberhäupter des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes sehen gute Chancen, dass die Planungen zur Elektrifizierungslücke Nürnberg - Marktredwitz - Tschechien wiederaufgenommen werden. Bei ihrer jährlichen Abstimmungskonferenz, die am Dienstag, 14. Februar in Bayreuth stattfand, haben die Netzstädte trotz des negativen Bewertungsergebnisses der Nutzen-Kosten-Untersuchung Grund zum Optimismus. Die Bundesregierung möchte mit einem Moderne-Schiene-Gesetz den Ausbau der Bahninfrastruktur beschleunigen. Wichtiges Element darin wird der Wegfall der Wirtschaftlichkeitsberechnung für Elektrifizierungsvorhaben sein, um die Klimaziele zu erreichen", informiert das Büro für Stadtentwicklung der Stadt Zwickau.

 

Zuversichtlich, dass Franken-Sachsen-Magistrale von Gesetzesinitiative profitiert

"Wir sind zuversichtlich, dass die Franken-Sachsen-Magistrale von dieser Gesetzesinitiative profitiert", sind sich die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister einig, denn ihr Schicksal einer Jahrzehnte langen Verdrängung durch andere Vorhaben macht besonderes deutlich, dass es einer vereinfachten politischen Lösung bei Elektrifizierungen bedarf. "Bereits meine beiden Amtsvorgänger engagierten sich nach der Grenzöffnung und Wiedervereinigung für den Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale", ruft die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla in Erinnerung. Dieser wurde seither in enger Zusammenarbeit der Anliegerstädte und -regionen bei Bund, Länder und der EU eingefordert.

 

Ein nie dagewesener Rückschlag

Zuletzt musste ein nie dagewesener Rückschlag verkraftet werden, da bei einer erneuten Berechnung die sicher geglaubte Wirtschaftlichkeit verfehlt wurde. "So deutlich, dass wir diesem Verfahren keinen Glauben schenken können. Nach und nach wurde klar, dass die Prämissen systematisch zu Ungunsten unseres Projekts ausgelegt wurden oder falsch sind", stellt Oberbürgermeisterin Constance Arndt (Zwickau) fest.

 

Franken-Sachsen-Magistrale wieder einmal auf dem Abstellgleis?

"Offensichtlich wurde die Übergangsphase im Bundesverkehrsministerium dazu genutzt, die Franken-Sachsen-Magistrale wieder einmal aufs Abstellgleis zu schieben", mutmaßt Steffen Zenner, Oberbürgermeister der Stadt Plauen. Die Hintergründe und die treibenden Kräfte dazu könne man nur vermuten. "Umso mehr freut es uns, dass der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Michael Theurer, die politische Lösung vorantreibt, flankiert von den Bahnexperten der Koalition", so Martin Reinhold, Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes Chemnitz in Vertretung des Oberbürgermeisters Sven Schulze.

 

"Die Herausforderungen wachsen"

"Bei aller Zuversicht sollte uns bewusst sein, dass die Herausforderungen wachsen. Schließlich muss die größte Dieselinsel Deutschlands, ja Mitteleuropas, bis 2040 klimaneutral gestellt werden. Diese umfasst grob umrissen das Dreieck Hof-Nürnberg-Regensburg mit rund 1.000 zusammenhängenden Streckenkilometern ohne Fahrdraht", wie der 2. Bürgermeister Horst Geißel aus Marktredwitz beschreibt. "Die vollständige Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale ist nicht nur Voraussetzung für die S-Bahn-Erweiterung Nürnberg bis Neuhaus a.d.P. Unter ihrem Fahrdraht können auch Batteriefahrzeuge laden, welche die zahlreichen nicht elektrifizieren Zweigstrecken bedienen", ergänzt der Bayreuther Oberbürgermeister Thomas Ebersberger.

 

Rückgrat des erforderlichen Mobilitätswandels

Alle Oberbürgermeister sehen in der Elektrifizierung der Dieselinsel das Rückgrat des erforderlichen Mobilitätswandels. Der Wechsel auf umweltfreundliche Verkehrsmittel kann nur gelingen, wenn diese attraktiv sind. Ein Wechsel ist nur dann klimafreundlich, wenn die Fahrzeuge selbst emissionsfrei sind. Daher ist die Entscheidung des Bayerischen Ministerrats vom vergangenen Dezember für den Einsatz von Neigetechnikzügen mit Hybridantrieb in Bayern ab Ende des Jahrzehnts ein starkes und richtungsweisendes Signal.

Hybridantrieb erübrigt nicht die Elektrifizierung

Diese High-Tech-Hybride sollen im Expressverkehr auf nicht- beziehungsweise teilelektrifizierten Streckennetzen den veralteten Dieselzügen folgen und Strom aus der Oberleitung, der Batterie oder der Brennstoffzelle beziehen können. Sie werden nicht nur mit leisen Elektromotoren fahren, sondern auch mehr Platz und Komfort bieten. Überdies werden sie barrierefreie Einstiege haben. "Der Hybridantrieb erübrigt jedoch nicht die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale.

 



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