Oberlungwitz. Als kürzlich langjährige Handwerksmeister anlässlich ihrer Meisterbrief-Jubiläen ausgezeichnet wurden, bekam auch Karl Heine aus Oberlungwitz eine Ehrung. Den Diamantenen Meisterbrief bekam er 60 Jahre nachdem er seinem Meisterbrief im Fleischerhandwerk erhalten hat.
Alles alte Routine
Trotz des Alters von mittlerweile 81 Jahren ist Karl Heine nicht im Ruhestand. Arbeitstage von zehn Stunden sind eher die Regel als die Ausnahme. "Ich stehe gut im Training", sagt der Routinier, der eine große Aufgabenvielfalt hat.
Langjähriges Familienunternehmen
Zur Fleischerei Heine gehören insgesamt 65 Mitarbeiter. Karl Heines Vater Johannes hat die Fleischerei 1936 gegründet. Karl Heine, der 1955 bis 1958 die Ausbildung machte und 1962 Meister wurde, ist seit 1966 der Chef im Haus. Als Privatfleischerei hatte der Handwerksbetrieb zu DDR-Zeiten keinen leichten Stand. Nach der Wende wuchs das Unternehmen mit Filialen unter anderem in Glauchau, Lichtenstein, Grüna oder Neukirchen. Heute gibt es insgesamt neun Verkaufsstellen. Der Firmensitz in Oberlungwitz wurde im Jahr 2006 mit einem rund 300 Quadratmeter großen und modernen Erweiterungsbau vergrößert.
Schwierige Zeiten
An der Arbeit in der Fleischerei ändert sich aber nur wenig. "Unsere Arbeit bleibt echtes Handwerk", ist sich Heine sicher. Doch die nötigen Mitarbeiter dafür zu finden, ist schwierig. Deshalb wünscht sich der Meister beispielsweise, dass angehende Lehrlinge schon zu Schulzeiten noch mehr Möglichkeiten zu Praktika bekommen, um dann auch zu erfahren, wie vielseitig, interessant und krisensicher der Beruf des Fleischers ist. Herausforderungen gibt es aber nicht nur beim Personal. Derzeit wird laut Heine nicht nur die Energie teuer. Regelmäßig landen auch Schreiben von Lieferanten auf seinem Schreibtisch, in denen Preiserhöhung für Zutaten und Rohstoffe angekündigt werden.
erschienen am 28.08.2022