Erster Tag der Sachsen Classic traditionell in Westsachsen

MOTORSPORT 20 Schnauferl-Parade wieder mit motorsportlichem Touch

Zwickau / Sachsenring. 

Zwickau / Sachsenring. Auch die Jubiläumsausgabe der Sachsen Classic startete an diesem Donnerstag in der ruhmreichen Automobilbaustadt Zwickau und endete auch hier. Dazwischen lag für die 173 in Wertung gestarteten Teilnehmerbesatzungen plus das eine oder andere Prominenten- bzw. Sponsorenduo die Etappe "Sachsenring" über 109 Kilometer.

Diese wurden pünktlich ab 12:01 Uhr von der Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt vom Hauptmarkt aus auf die Reise geschickt, um zunächst mit der Arena E in Mülsen die erste von den zwei westsächsischen Motorsportstätten anzusteuern. Über die Steile Wand in Meerane, die Sachsenlandhalle Glauchau sowie Waldenburg ging es schließlich zum Sachsenring, wo traditionell ein großes Motorsport-affines Publikum auf die Probanden wartete. Von dort ging es über die Arena E wieder zurück nach Zwickau.

 

Stargast "Täve" Schur

Während fünf Gleichmäßigkeitsprüfungen dem ersten der drei Tage der Sachsen Classic dem Oldtimerwandern die gewohnt sportliche Note verpassten, traf das auch auf den Trabant 601 Cabriolet mit der Startnummer 200 zu. Dieser fuhr zwar außer Wertung, doch mit dem 92-jährigen erfolgreichen Ex-DDR-Radrennfahrer Gustav Adolf "Täve" Schur auf dem Beifahrersitz genoss dieser natürlich eine Sonderstellung im Feld und bei den Fans.

Im VW Golf R32, der mit dem Baujahr 2003 als Extrem-Youngtimer gerade so ins Feld der Sachsen Classic 2023 passte, drehte mit Hans-Joachim "Strietzel" Stuck ein nicht minder erfolgreiches Motorsport-Pendant zu "Täve" Schur am Volant.

 

Der "Große Werkmeister" kehrte auf den Sachsenring zurück

Ein besonderer "Sportler" aus Metall und Kunststoff war der "Großer Werkmeister" genannte offene Sportwagen mit der Startnummer 115. Dieser wurde 1952 als Einzelstück auf die Räder gestellt und nach seinem Erbauer Georg Werkmeister aus Dingelstädt in Thüringen benannt. Im gleichen Jahr feierte dieser am 7. September auf dem Sachsenring seine Rennpremiere. Allerdings kam damals der Fahrer Hans Althoff mit dem neuen, offenen Rennsportwagen nicht so richtig zurecht, sodass Georg Werkmeister ihn danach durch den erfahreneren Karl Weber aus Heiligenstadt ersetzte. Dieser war mit dem "Großen Werkmeister" hingegen ziemlich erfolgreich. So belegte er zum Beispiel in der DDR-Meisterschaft 1953 den dritten Gesamtplatz, wenngleich sein Einsatz beim Endlauf 1953 auf dem Sachsenring nicht von Erfolg gekrönt war.

Auch im Jahr darauf wurde der "Große Werkmeister" noch einmal auf dem Sachsenring eingesetzt. Danach endete dessen Rennkarriere.

1959 wurde er zum Straßensportwagen umgerüstet und erhielt unter anderem eine Stahlkarosserie und einen anderen Motor. Erst 2006 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung. Dabei erhielt das Auto wieder eine Leichtmetallkarosse und einen Reihen-Sechszylinder des ursprünglichen Typs EMW 328. Der "Große Werkmeister" ist ein typisches Beispiel für einen deutschen Rennwagen aus den 1950er-Jahren, denn etliche Konstrukteure nutzten die Antriebstechnik des in Eisenach gebauten BMW 328. Bei der noch bis Samstag laufenden und in Dresden endenden 20. Sachsen Classic ist er eines der Highlights im Teilnehmerfeld.

 



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