Limbach-Oberfrohna. Nicht nur Ornithologen sind in diesen Wochen wieder damit beschäftigt, nach den ersten Störchen des Jahres zu schauen. Wo es ein Nest gibt, sind auch die Anwohner meist schon in freudiger Erwartung, wann die großen weißen Vögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren. Als am 10. Februar plötzlich ein Storchenpaar auf dem Nest des jährlich besetzten Schornsteins unweit der Waldenburger Straße saß, war das trotzdem eine Überraschung.
Erster Storch in Sachsen bereits am 29. Dezember gelandet
"Das ist zweifelsfrei das früheste Datum an diesem Standort", sagt Jens Hering. "Ob es sich dabei um die Brutstörche handelt, ist jedoch spekulativ." Laut dem Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde muss man jetzt abwarten. "Von anderen Brutplätzen in unserem Landkreis gab es noch keine Meldungen", ergänzt Hering. Sachsenweit betrachtet ist das jedoch anders: Den ersten Rückkehrer datierte das Team "Sachsenstorch" in seiner Online-Übersicht bereits am 29. Dezember in Schkeuditz. In den darauffolgenden Tagen kamen weitere Tiere in den Freistaat. Grund sei die gute Nahrungssituation in den Winterquartieren wie Spanien. Viele Störche überwintern auf noch nicht abgedeckten Mülldeponien und bekommen dort viel Nahrung.
Der NABU tut viel für die imposanten Tiere
Deren Route ist somit kürzer als die der Ostzieher, die über den Bosporus und den Nahen Osten teils bis nach Südafrika führt. Die Rückkehr dieser Störche wird etwas später erwartet. Vom langjährigen Engagement des NABU für seinen Wappenvogel hat der Weißstorch in den vergangenen Jahren stark profitiert. Doch um seinen Lebensraum, Feuchtgrünland und Flussauen, ist es eng geworden.