Sachsenring. Regen beeinträchtigte auch den heutigen Samstag des diesjährigen LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring. Allerdings hauptsächlich am Vormittag, sodass die weiteren freien Trainings der WM-Klassen wenig Verwertbares lieferten.
Seit jeher werden im Rahmen des Motorrad Grand Prix auf dem Sachsenring bereits am Samstag die ersten Rennen ausgetragen. In diesem Jahr nun allerdings schon eines der Top-Klasse MotoGP, das sogenannte Sprintrennen über ca. die Hälfte der Renndistanz vom eigentlichen Grand Prix am Sonntag. Konkret hieß das heute ab 15:00 Uhr 15 Runden auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn vor den Toren Hohenstein-Ernstthals.
Jorge Martin sprintete zum Sieg
Dabei übernahm der nur von Startplatz sechs ins Rennen gegangene Spanier Jorge Martin mit seiner Semi-Werks-Ducati in der vierten Runde die Führung vom Trainingsschnellsten, dem Italiener Francesco "Pecco" Bagnaia vom Ducati-Werksteam, und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Mehr noch, denn dort hatte er letztendlich rund zweieinhalb Sekunden Vorsprung vor dem Weltmeister des Vorjahres. Dritter wurde der Australier Jack Miller auf einer KTM.
Der GasGas-Test- und Ersatzfahrer Jonas Folger aus dem bayrischen Mühldorf gab nach sechs Runden auf.
Beim Zeittraining um die Startplätze der "Mittelklasse" Moto2 ließen sich die beiden die WM-Tabelle anführenden Piloten auf den vorderen Plätzen notieren, wobei sich der WM-Zweite Pedro Acosta aus Spanien die Pole Position vorm WM-Spitzenreiter Tony Arbolino aus Italien sicherte.
Der Eberbacher Lucas Tulovic, der einzige deutsche Permanentstarter, vom Team Liqui Moly Husqvarna IntactGP aus Memmingen kam über den 21. Startplatz nicht hinaus. Sein mit MotoGP-Erfahrung ausgestatteter Teamkollege Darryn Binder aus Südafrika startet zwei Plätze vor ihm.
In der kleinsten Hubraumklasse Moto3 war der Japaner Ayumu Sasaki, ebenfalls vom Team Liqui Moly Husqvarna IntactGP, der Trainingsschnellste.
Die beiden Piloten des am Sachsenring beheimateten Teams CFMOTO Racing PrüstelGP, der Spanier Xavier Artigas und der Australier Joel Kelso, belegten die Plätze zwölf und 19.
MotoE mit Kurzarbeit
Das erste Rennen des Wochenendes war allerdings jenes der MotoE genannten Elektro-Bike-WM. Nachdem sich dabei Hector Garzo von der Elektro-Abteilung Dynavolt IntactGP MotoE des breit aufgestellten Memminger Rennteams und der Brasilianer Eric Granado in der Schlussphase des Rennens per Sturz aus der Spitzengruppe verabschiedet hatten, gewann der weitere Spanier Jordi Torres vor Garzos Teamkollegen Randy Krummenacher aus der Schweiz und dem Italiener Nicholas Spinelli.
Nach dem Sprintrennen der MotoGP durften die MotoE-Piloten zu ihrem zweiten Rennen ran. Auf Grund eines kurzen Regenschauers musste dieses in der siebenten Runde abgebrochen werden und wurde mit dem Stand nach Runde sechs gewertet. Somit hieß der Sieger Hector Garzo vor Mattia Cassadei aus Italien und Jordi Torres. Randy Krummenacher wurde Sechster.
Als Tagesabschluss gab es das erste von zwei Rennen der Nachwuchsserie Northern Talent Cup. Hierbei stürzte der Deutsche Rocco Caspar Sessler in der Anfangsphase in Führung liegend und musste aufgeben. Es gewann der Ungar Martin Vincze vor dem Tabellenleader Lenoxx Phommara aus der Schweiz und dem Franzosen Antoine Nativi.
Die Piloten des Northern Talent Cups eröffnen noch vor den WM-Klassen den Rennsonntag.
erschienen am 17.06.2023