Crimmitschau. Durch die Erweiterung des Trainerstabes gewinnt die Videoanalyse bei den Eispiraten Crimmitschau an Bedeutung. Die Aufgabe übernimmt Sebastian Becker, der als Co-Trainer neben Trainer Jussi Tuores und Co-Trainer Esbjörn Hofverberg tätig ist. Vor den Spielen am Freitag (ab 19.30 Uhr) gegen Selb und am Sonntag (ab 18.30 Uhr) in Ravensburg sprach Blick-Reporter Holger Frenzel mit dem 34-Jährigen.

Wo sind Sie während den Spielen lieber - am Monitor oder auf der Bank?

Beide Orte haben ihren eigenen Reiz, sodass man das kaum vergleichen kann. Für mich bin ich aktuell am richtigen Ort, um der Mannschaft zu helfen.

Wie sieht der Austausch mit den Trainern auf der Bank während der Spiele aus?

Jussi (Turores) und Esa (Hofverberg) sehen das Spiel auf der Bank selbstverständlich anders als vor dem Monitor. Das ist für uns eine gute Möglichkeit, alles zu verknüpfen: Was die beiden an Bauchgefühl und Eindrücken auf der Bank bekommen und was auf dem reinen Videomaterial auffällt. Das passiert in jeder Drittelpause, wo wir uns gemeinsam Clips ansehen.

Was machen Sie konkret während eines Drittels am Videoportal?

Vor allem geht es darum, ein komplettes Spiel in Spielsituationen zu zerlegen: Am Ende zählt, dass wir den Eindruck, den Jussi und Esa auf der Bank bekommen, anhand des Videos beurteilen können. Dafür schneide ich pro Drittel ungefähr 150 bis 200 Clips wie zum Beispiel alle Chancen und Forechecks sowie jeden Aufbau. Sehen unsere Trainer auf der Bank also, dass wir im Aufbau etwas anpassen müssen, können wir direkt durch die Clips gehen und - falls nötig - Anpassungen vornehmen.

Wie viele Szenen werden dem Team durchschnittlich in einer Drittelpause gezeigt?

Was gezeigt wird, hängt vom Spielverlauf und vom Eindruck ab, den wir drei Trainer über das Drittel und allgemein über das Spiel bekommen haben.

Wie sieht Ihre Arbeit am Videoportal bei den Auswärtsspielen aus?

Wir haben über unser Crimmitschauer Team, welches für die Übertragungen zuständig ist, gute Kontakte in alle Eisstadien. Vorab wird abgeklärt, wie die Gegebenheiten sind, was an Kabeln, Anschlüssen und Adaptern vor Ort ist oder benötigt wird. Auswärts bekommen wir dann wie daheim das Kamerasignal. Auf dem Rückweg haben wir dadurch ein geschnittenes Spiel, das wir direkt auf der Rückfahrt verarbeiten können.

Was können Sie noch zu Ihrer kleinen Verletzung in der Nähe des Auges verraten?

Wir haben ein kompetitives Team, das auch im Training jedes Bully gewinnen will. Das soll so bleiben. In dem Fall war ich als Trainer beim Einwerfen der Scheiben aber leider mal im Weg.