Altenberg. Der ehemalige Rennrodler Chris Eißler wurde vom Internationalen Rodelverband FIL im Rahmen des Rennrodel Weltcups am SachsenEnergie-Eiskanal Altenberg mit dem Fair-Play Preis für seine einzigartige Geste der Fairness während der vergangenen Olympiasaison ausgezeichnet. Der gebürtige Zwickauer, der seine aktive Laufbahn nach den Winterspielen in China beendet hat, lieh Rodlern anderer Nationen für Weltcup-Rennen im Olympia-Winter 2021/2022 seinen Schlitten. Gleiches tat der Moldawier Ionut Șișcanu, der den Preis zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls erhalten wird. FIL-Präsident Einars Fogelis würdigt diese faire Geste: "Gerade während der Phase der Olympiaqualifikation ist das den Sportlern besonders hoch anzurechnen, wenn sie ihren Konkurrenten mit Material aushelfen."
Außergewöhnliche Situation erfordert andere Maßnahmen
Șișcanu und Eißler erhalten den Preis beispielgebend auch für andere Rodlerinnen und Rodler, die im vergangenen Winter ihr Material an Rodelkolleginnen und -kollegen verliehen. Dies wurde auf Grund einer außergewöhnlichen Situation wichtig: Nach dem Auftakt des EBERSPÄCHER-Weltcups auf der chinesischen Olympiabahn von Yanqing reiste der internationale Rodel-Tross von China nach Russland. Dabei wurden einige Schlitten- und Materialkisten vom Zoll in China zurückgehalten. Für die folgenden drei Weltcups mussten die Teams und Athlet:innen vieler Mannschaften auf einen Teil ihres Materials verzichten oder sich Schlitten und Ausrüstung ausleihen. Nur dank des sportlichen Verhaltens einiger Rodler:innen wie vor allen Șișcanu und Eißler hatten einige Athlet:innen überhaupt die Chance, sich für die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 zu qualifizieren.
"Sie verdienen diese Auszeichnung"
"Die FIL-Exekutive vergibt diesen Preis an Chris Eißler und Ion Șișcanu, weil wir besonders stolz darauf sind, dass sich unsere Spitzenathleten sportlich fair verhalten und sie diese Auszeichnungen verdienen. Dieses Verhalten zeigt, dass unsere Athletinnen und Athleten beispielhaft für die Grundwerte des Sports im Geiste des Fair Play stehen", sagte FIL-Präsident Einars Fogelis.
"Ich würde jederzeit jemanden helfen"
Der 30-jährige Chris Eißler, der nach seiner erfolgreichen Rennrodel-Karriere nun in Chemnitz studiert, sagte: "Ich bin von der Ehrung sehr angetan. Aber es ist ja nun nicht so, dass man das wegen eines Preises oder irgendwas macht, sondern einfach, weil man den Leuten in dem Moment helfen wollte. Na klar, ich habe mich über den Preis gefreut, aber jemandem helfen würde ich jederzeit wieder."
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