Limbach-Oberfrohna. An verschiedenen Zugängen zum Naturschutzgebiet "Am Schafteich" sieht man seit kurzem neue Schilder, die auf die Brut- und Setzzeit von Wildtieren und -vögeln hinweisen. "Von März bis Juli gelten noch einmal ganz besondere Regeln beim Spaziergang im Wald", bittet Steffen Brendel.
Hunde ohne Leine los zu lassen kann gefährlich werden
"So müssen Hunde jetzt mehr denn je an die Leine genommen werden, denn selbst der besterzogenste Hund hat nun einmal den inneren Jagdtrieb - und auch, wenn die Wildtiere nicht verletzt oder gerissen werden, können die Konsequenzen schwerwiegend sein." Der Revierjäger erläutert, dass Muttertiere in der Angst zum Beispiel ihre Jungen nach einem Kontakt verstoßen oder dass das Weglaufen von Brutvögeln das Nest schutzlos Räubern aller Art überlässt. Brendel weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, dass Kitze an unvermuteter Stelle "gesetzt" sein können - unweit eines Weges oder auch in einem verwilderten Garten. Enten brüten im Wald auch direkt auf dem Boden. Junge Hasen sind Nestflüchter und oft allein unterwegs - bei einem Kontakt mit Hunden völlig hilflos.
Was soll man nun tun, wenn es solch einen Kontakt mit Wildtieren gibt?
Was soll man nun tun, wenn es solch einen Kontakt mit Wildtieren gibt? Sich zügig entfernen, ruhig sein und niemals die Tiere berühren, rät Jäger Brendel. Meistens kehren die Muttertiere nach der Gefahr zu den Jungen zurück.
Viele Hunde laufen ohne Leine umher
Viele Anwohner der umliegenden Siedlungen und Spaziergänger möchten gern diese Regeln beachten und die Natur schützen. Es wird jedoch schon länger beobachtet, dass Hundehalter mit Kennzeichen aus der ganzen Region an den verschiedenen Zugängen zum Naturschutzgebiet parken und das auch nicht immer an regulär ausgewiesenen Plätzen. Kaum aus dem Auto, rennen die Hunde los und vielfach auch auf andere Spaziergänger zu. "Wir wünschen uns hierfür mehr Unterstützung", betonen Anwohner von Oesterholz und Tännigt. "Wir geben uns Mühe, alle Vorgaben einzuhalten, aber das kleine Waldgebiet wird von Hundehaltern anderer Orte regelrecht überrannt."
Stadtverwaltung hoffte auf Einsicht der Hundebesitzer
Die Stadtverwaltung nahm in der Vergangenheit immer Abstand von einer allgemeinen Anleinpflicht und baute auf die Einsicht der Hundehalter. Leider scheint dies mehr eine Hoffnung als eine Tatsache zu sein.
erschienen am 30.04.2023