Zwickau. Mehr als 100.000 Kulturdenkmale gibt es in Sachsen, rund 30 Millionen Euro investiert der Freistaat jährlich in deren Erhalt. Rund 115.000 Euro fließen aktuell aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Landes in die weitere Renovierung der Villa Falck. Staatsminister Thomas Schmidt übergab den Förderbescheid vergangene Woche an die Eigentümerin, die Mafefra GbR, die selbst 77.000 Euro investiert. "Über dieses Vorhaben freue ich mich ganz besonders, weil es zeigt, wie mit Initiative und Begeisterung aus einem fast schon verlorenen Objekt wieder ein Juwel werden kann, das nicht nur den Stolz seines Bauherrn wieder sichtbar macht, sondern das außerdem auch eine neue würdige Nutzung erhält", sagte Schmidt bei der Übergabe.
Sanierung des Wendelsteins
Mit den Geldern soll der vorhandene Wendelstein saniert sowie die Raumfluchten des ersten Stocks restauriert werden. Ebenso steht eine Konservierung und Präsentation der noch vorhandenen historischen Tapeten an. Fast eine halbe Million Euro an Fördermitteln flossen bereits in das Vorhaben, unter anderem für die Dacherneuerung, Parkettarbeiten, Fensteraufarbeitung und Stuckarbeiten. Das Anwesen wurde 1875 durch den bedeutenden Zwickauer Baumeister Franz Hermann Wolf entworfen und im November 1876 bereits an den Bauherren Guts- und Kohlewerksbesitzer Carl Gottlieb Falck übergeben.
Atemberaubendes Gebäude
Der Entwurf, die ursprüngliche Raumaufteilung, die Innenausstattung - unter anderem mit Seidenwandbespannungen und Holzvertäfelungen - und das äußere Erscheinungsbild dokumentieren einen prächtigen Villenbau von einzigartigem, hochherrschaftlichem Charakter. Von besonderer gestalterischer Bedeutung ist auch die Hauptfassade des Gebäudes.