Portimao/Portugal. Nach einer unbefriedigenden Saison 2020, in der der sächsische Moto3-WM-Rennstall carXpert PrüstelGP ohne jeglichen Punktgewinn geblieben war, konnte er bei den ersten beiden Rennen der neuen Saison gleich zwei Achtungszeichen setzen. Sowohl beim ersten Lauf auf dem Losail International Circuit im Wüstenstaat Katar am letzten Sonntag im März wie auch beim zweiten Aufeinandertreffen nur eine Woche später an gleicher Stelle rasten Jason Dupasquier und Ryusei Yamanaka in die Punkte. Während der Schweizer mit einem zehnten und einem elften Platz sein am Sachsenring beheimatetes Team erfreuen konnte, gelang dem Japaner nach Rang 14 beim Auftakt mit Platz acht sein insgesamt bestes WM-Resultat. Da vorm 2021er-Saisoneinstand von allen Fahrern viele Tests und somit viele Runden in Katar abgespult wurden, war das Feld stark an- bzw. ausgeglichen, was den Erfolgen des Teams Prüstel durchaus zuträglich war.
Beide Prüstel-Piloten zum dritten Mal in den WM-Punkten
Nun ging es an diesem Wochenende nach Portimao an der Atlantikküste im Süden Portugals, wo der Auftakt der zwölfteiligen Europa-Tour mit der Station Sachsenring vom 18. bis 20. Juni erfolgte. Dazu waren die Karten neu gemischt, doch die beiden Prüstel-Piloten blieben mit den Plätzen zehn (Yamanaka) und zwölf (Dupasquier) in der Erfolgsspur. Den Sieg im Rennen der Klasse Moto3 sicherte sich der Spanier Pedro Acosta vor den Italienern Dennis Foggia und Andrea Migno. Für den Klassenneuling und WM-Leader Pedro Acosta war es der zweite Saisonsieg. Mit 16 bzw. 15 Punkten rangieren Ryusei Yamanaka und Jason Dupasquier im WM-Klassement aktuell auf den Plätzen 13 und 14.
Gutes Comeback des Top-Stars Marc Marquez
Wegen des gleichzeitig im italienischen Imola ausgetragenen Rennens der Formel 1 wurde die Rennreihenfolge in Portugal etwas geändert. Die Königsklasse MotoGP war als zweite dran, die der Franzose Fabio Quartararo ebenfalls zum zweiten Mal in dieser noch jungen Saison für sich entschied. Der Italiener Francesco "Pecco" Bagnaia wurde vorm letztjährigen Weltmeister Joan Mir aus Spanien Zweiter. Nach seine gut neunmonatigen Verletzungspause mischte auch der Klassenkrösus Marc Marquez wieder mit und wurde Siebenter. Die Dienste des Test- und Ersatzfahrers Stefan Bradl, der in Katar einmal Elfter und einmal 14. werden konnte, waren vorerst nicht mehr notwendig. Der neben Marc Marquez nach wie vor zweite Publikumsliebling Valentino Rossi schied unter wieder Ausschluss des Publikums per Sturz aus.
Top-10-Ergebnis für Marcel Schrötter
Die mittlere Hubraumklasse, die Moto2, setzte den Schlusspunkt der WM-Kategorien. Dieses Rennen entschied mit Raul Fernandez ebenfalls ein Spanier für sich. Der ist zwar nicht neu in der WM, aber neu in der Moto2. Der Moto3-WM-Vierte des letzten Jahres feierte den dritten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere auf dem Podest mit dem Zweiten des Rennens, seinem Landsmann Aron Canet, und dem Dritten, dem Weltmeister-Sohn Remy Gardner aus Australien.
Der Bayer Marcel Schrötter vom Team Liqui Moly Intact GP aus Memmingen war diesmal der einzige Deutsche Starter und wird des bis auf denen einen oder anderen Gaststart von Setfan Bradl auch weiterhin sein. Er fuhr vom mäßigen 19. Startplatz immerhin noch bis auf Rang zehn nach vorn. Sein Teamkollege und Klassenneuling Tony Arbolino aus Italien verfehlte als 16. die Punkteränge knapp.
Sachse im Vorzimmer der WM
Beim diesjährigen Europa-Auftakt der Motorrad-Weltmeisterschaft wurde es auch für den weiter vom Team PrüstelGP geförderten Freddie Heinrich ernst. Der Lunzenauer hatte sich mit Gesamtrang drei im vorigen (Premieren-)Jahr des Northern Talent Cups einen Startplatz im Red Bull MotoGP Rookies Cup sichern können. Bei dessen Saisoneinstand im Rahmen der MotoGP in Portugal trug dieser ein Rennen am Samstag sowie ein weiteres als Abschluss der Kampfhandlungen in Portimao aus. Bei 26 Teilnehmern belegte Freddie Heinrich im ersten Rennen Platz 20. Am späten Sonntagnachmittag brauste er als 14. über den Zielstrich und durfte sich in diesem Haifischbecken über seine ersten beiden Punkte freuen.