Comeback der "Boxer" auf dem Sachsenring

Motorsport Porsche Sports Cup gastierte wieder am "Ring"

Hohenstein-Ernstthal. 

An diesem Wochenende machte der Porsche Sports Cup Deutschland nach zwölfjähriger Pause wieder Station auf dem Sachsenring. Auch beim dritten von sechs Rennwochenenden des Jahres der Kunden- und Clubsportserie durften sich die Besucher bei freiem Eintritt über traumhafte Sportwagen mit den urtypischen Boxermotoren im Heck, volle Starter-Felder und ein offenes Fahrerlager freuen. Während es für die kleinen Besucher eine Kinderwelt gab, konnten sich die erwachsenen Zuschauer in der Porsche World über die aktuellen Porsche-Modelle informieren und wie in Kindheitstagen ihren Träumen freien Lauf lassen. In fünf Kategorien bzw. Rennserien drehten sich am Samstag und Sonntag auf der Traditionsrennstrecke jeweils gut acht Stunden die Räder. Dabei bot die Breitensportserie auf der anspruchsvollen Berg-und-Tal-Bahn vor den Toren Hohenstein-Ernstthals, die in diesem Jahr ihr 15. Jubiläum feiert, Motorsport auf dennoch recht hohem Niveau.

Eine Serie, fünf Wettkampfarten

Im sogenannten Porsche Sports Cup gehen die Teilnehmer mit Fahrzeugen wie 911 GT3, 911 GT3 RS und Cayman GT4 ausschließlich mit straßenzugelassenen Serienreifen an den Start. Neben den Sprint-Rennen im klassischen Rennformat gibt es zum Abschluss eines jeden Rennwochenendes darauf aufbauend das Porsche Sports Cup Endurance genannte (Mini-)Langstreckenrennen. Hier werden zwei separate Läufe über jeweils 50 Minuten ausgetragen. Diese werden von einer 25-minütigen Boxenstopp-Pause unterbrochen, die die Möglichkeit zum Nachtanken sowie für einen Reifen- und einen eventuellen Fahrerwechsel bietet. In jedem der beiden Rennen gibt es ein zehnminütiges Zeitfenster, in dem das Fahrzeug zum Fahrer-Wechsel an die Box muss.

Der Porsche Super Sports Cup ist auch 2019 das sportliche Flaggschiff des Wochenendes. Hier starten die Teilnehmer mit ihren Porsche 911 GT3 R, Porsche 911 GT3 Cup sowie Porsche Cayman GT4 Clubsport Modellen. Zum erfolgreichen Konzept der Serie gehört auch, dass gerade Einsteiger ein ideales Betätigungsfeld vorfinden. So sind in der PZ-Trophy zwei Trainingssitzungen und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren. Jede Zehntelsekunde Abweichung wird mit einem Strafpunkt bewertet. Die Punkte aller Wertungsrunden werden addiert.

Mit dem Sportwagen auf Schnupperkurs

Die Möglichkeit zu einem ersten "Hineinschnuppern" in den Motorsport mit einem Porsche eröffnet während des Wochenendes die Porsche Sports Cup Experience. Hier ist das geführte Fahren über die Rennstrecke der Höhepunkt des Events. Darauf aufbauend können Fahrer straßenzugelassener Porsche Fahrzeuge im PZ-Driver's Cup einen perfekten Einstieg finden. Die Teilnehmer werden alle am Wochenende mit ihrem eigenen Porsche mit insgesamt 90 Minuten Fahrzeit auf der Strecke an das sportliche Fahren herangeführt. Erfahrene Instrukteure der Porsche Driving School führen in die Besonderheiten des jeweiligen Kurses ein und vermitteln zudem das Wissen zur Ideallinie sowie zum richtigen Bremsen, Einlenken und Beschleunigen in und nach Kurvenpassagen. Die sportliche Wertung wird im Rahmen einer Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) ermittelt, in der es um den Kampf gegen die Uhr geht.

Chef mit besonderer Liebe zum Sachsenring

Wie beliebt der Porsche Sport Cup ist, zeigen die hohen Starterzahlen. Dazu erklärt der Promoter der Serie, Altfrid Heger: "Für 2004 erhielten wir von Porsche den Auftrag, den Porsche Sports Cup für Hobby-Rennfahrer zu entwickeln und zu realisieren. Angefangen haben wir mit 68 Autos in fünf verschiedenen Klassen, jetzt sind wir in der Spitze bis zu 240 Porsche pro Wochenende. Hier sind es, bedingt durch die Sommerpause, 140."

Zu den Besonderheiten des Sachsenrings meinte der Ex-DTM-Pilot und Porsche-Supercup-Sieger von 1993: "Der Sachsenring ist eine der schönsten Strecken, sehr schwierig und sehr anstrengend. Hier ist es besonders wichtig, dass man das Fahrzeug richtig einstellt und eine perfekte Ideallinie fährt. Wir waren 2007 zum letzten Mal hier, und weil der Sachsenring nur zehn Motorsporttage hat, hatten wir nicht die Priorität. Im nächsten Jahr klappt es leider wieder nicht, doch wann immer es möglich ist, kommen wir gern an den Sachsenring."

Natürlich hat Altfrid Heger viele Erinnerungen an seine aktive Zeit, unter anderem an den Sachsenring. Dazu sagte er: "Ich bin ja beim ersten Rennen auf dem neuen Sachsenring 1996 in der STW (Super Tourenwagen Cup, Anm. d. Red.) als Fahrer dabei gewesen. Da habe ich mit dem Oberbürgermeister noch eine Friedenspfeife vor einem Indianerzelt geraucht. Das hat mir alles hier sehr gut gefallen, und auch die Menschen sind sehr hilfsbereit und freundlich." Und was macht Altfrid Heger heutzutage noch? "Ich fahre noch hier und da im historischen Bereich und beim Porsche Sports Cup in der Mittagspause ein VIP-Taxi."

Profi-Rennfahrer und Filmstar

Die prominentesten Teilnehmer aus dem Bereich Motorsport waren an diesem Wochenende die Aktiven aus dem ADAC GT Masters, Marvin Dienst, Daniel Keilwitz und Carrie Schreiner sowie aus dem Porsche Carrera Cup Deutschland (für Profi-Rennfahrer) Larry ten Voorde, die allesamt zum Saisonfinale des besagten ADAC GT Masters vom 27. bis 29. September erneut auf dem Sachsenring ihre Runden drehen werden. Neben Fahrern natürlich aus ganz Deutschland, allerdings vornehmlich aus dem Westen der Republik, kamen auch Akteure aus San Antonio und Housten in Texas, aus Vancouver, Dubai, Lissabon oder Sofia. Mit dem Schauspieler Michael Fassbender, ein Ire mit deutschen Wurzeln (u. a. Shame, X-Men) war sogar ein Filmstar beim Porsche Sports Cup 2019 auf dem Sachsenring mit von der Partie. 

 



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