Leipzig. Noch nie hat der FSV Zwickau den Sachsenpokal gewonnen. Am Donnerstag sollte das anders werden. Gegner Chemie Leipzig hielt stark dagegen. Am Ende hatten die Leipziger die besseren Nerven vom Punkt und stehen damit im Finale des Sachsenpokals. Gleich drei Zwickauer vergaben im Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung stand es Unentschieden 1:1 durch Bury in der 16. Spielminute und Schikora in der 62. Minute. Spannung bis zum Ende. Chemie Leipzig zwang den Favoriten aus der 3. Liga ins Elfmeterschießen - und gewinnt dort gegen die Schwäne mit 5:4. Damit hat Viertligist Chemie Leipzig die Pokalsensation gegen den Drittligisten FSV Zwickau geschafft. Nach dem 1:1 nach 90 und 120 Minuten ging es in die Nervenschlacht vom Punkt. Hier hatte Chemie im eigenen Stadion die besseren Nerven sowie ein Quäntchen Glück und gewann vom Punkt mit 4:3. Im Finale tritt Chemie am 21. Mai beim Chemnitzer FC an. Der Sieger qualifiziert sich für den DFB-Pokal.
Ausschreitungen beim Sachsenpokal-Halbfinale
Am Rande des gestrigen Pokalspiels kam es zu diversen Ausschreitungen. Bereits mit Beginn des Spiels wurden pyrotechnische Erzeugnisse in beiden Fanlagern gezündet. Teilweise vermummten sich die Fans oder versuchten die Absperrungen zu übersteigen und schlugen nach den Polizeibeamten. Noch vor Ende der ersten Halbzeit begann ein mobiles Toilettenhäuschen zu brennen. Um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern, wurde es durch den Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei gelöscht. Mit Abpfiff stürmten die Heimfans das Spielfeld, um den Sieg ihrer Mannschaft zu feiern und wurden aus den Reihen der Gästefans mit Pyrotechnik beschossen. Die Polizeibeamten begaben sich daraufhin auf das Spielfeld und konnten weitere Handlungen unterbinden. Danach gingen die Zuschauer wieder zurück zu ihren Plätzen. Gegen 22 Uhr leerte sich das Stadion.
Dutzende Straftaten registriert
Im Laufe des Spiels wurden rund ein Duzend Straftaten registriert und angezeigt. Darunter waren unter anderem Körperverletzungsdelikte, Sachbeschädigungen und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Neben den geschlossenen Einheiten der Bereitschaftspolizei, befanden sich auch die Reiterstaffel und ein Diensthundeführer im Einsatz.
Vorfall nach dem Spiel
Nach Abschluss des Einsatzes vor Ort wurde gegen 23 Uhr bekannt, dass es in Grimma auf dem Parkplatz einer Autobahnraststätte zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren rivalisierenden Fans gekommen war. Drei Personen wurden dabei leicht verletzt. Aus einem PKW wurde zudem ein Rucksack mit Fanutensilien entwendet. Der Stehlschaden konnte noch nicht beziffert werden. Die Ermittlungen wegen der gefährlichen Körperverletzung und dem Diebstahl wurden aufgenommen.