"Brille Beyer" in Zwickau feiert den "90."

Optikermeisterin Susanne Haas führt Familienunternehmen in vierter Generation.

Zwickau. 

Zwickau. Wie an jedem zweiten Samstag wird auch am Samstag, dem 18. Februar 2023, Susanne Haas in ihrem Optikgeschäft "Brille Beyer" ihre Kundschaft empfangen.

Ältestes Optikergeschäft in Zwickau feiert Geburtstag

Doch dieser Samstag ist ein ganz besonderer in der Geschichte des ältesten Optikgeschäftes Zwickaus. Denn es wurde vor genau 90 Jahren, am 18. Februar 1933 in Zwickau eröffnet und ist seitdem in der Inneren Plauenschen Straße beheimatet.

Die Eröffnung wurde vom Gründer Rudolf Beyer in einer Zeitungsannonce wir folgt angekündigt: "Hierdurch gestatte ich mir, der geehrten Einwohnerschaft von Zwickau und Umgegend bekannt zu geben, daß ich am Sonnabend, dem 18. Februar 1933, in Zwickau, Innere Plauensche Str. 23, ein Spezialgeschäft für Optik und Photo unter der Firma Optik Photo Beyer eröffne. Meine langjährigen Erfahrungen in der Branche ermöglichen mir, die geehrte Kundchaft gewissenhaft und individuell zu bedienen und allen Anforderungen gerecht zu werden. Mit vorzüglicher Hochachtung Rudolf Beyer, staatl. gepr. Optiker und Optikermeister."

Urenkelin übernahm 2010 das Geschäft

"Seitdem heißt unser Slogan: Ist's die Brille geh' zu Beyer", erzählt seine Urenkelin, Augenoptikmeisterin Susanne Haas, die das Spezialgeschäft für Augenoptik seit 2010 in vierter Generation führt. Sie ist die erste Inhaberin des Familienunternehmens, das 77 Jahre lang von den Schwiegersöhnen geleitet wurde. Den Anfang machte ihr Urgroßvater Rudolf Beyer, der in die von Paul Hoch am 8. November 1902 in Niederplanitz gegründete Firma einheiratete. Paul Hoch gab am 18. Februar 1933 in einer Zeitungsanzeige bekannt, dass er seine Oberplanitzer Filiale an seinen Schwiegersohn Rudolf Beyer übergibt, der das Geschäft in der Inneren Plaenschenstraße 23 eröffnet.

Neustart auf derselben Straße in anderem Haus

Den Neustart wagte Rudolf Beyer nach dem Zweiten Weltkrieg in der Inneren Plauenschen Straße 9 - 11. Als den schwärzesten Tag in der Firmengeschichte,nennt die heutige Inhaberin den 10. Juli 1954 als das Hochwasser in die Innenstadt kam. "Danach musste das Geschäft praktisch von Null wieder aufgebaut werden. Wiedereröffnet nach dem verheerenden Hochwasser wurde das Geschäft bereits nach einem Monat, am 16. August 1954.

Siegfried Kunz leitete das Geschäft 24 Jahre lang

Siegfried Kunz, der Vater der jetzigen Inhaberin, hatte das Geschäft 1986 von seinem Schwiegervater Berthold Götzold übernommen, das er 24 Jahre lang geleitet hat. Seine beiden Töchter sind ebenfalls Optikermeisterinnen, so wie ihre Mutter Annette. Die "Große" ging der Liebe wegen nach Lübeck, die "Kleine" blieb in Zwickau und hat am 11. Januar 2010 das Geschäft übernommen. Dabei tanzt sie ein wenig aus der Reihe, da ihr Mann kein Optiker ist. Aber vielleicht bekommen wir eines Tages einen Schwiegersohn, der ein Optiker ist, ", sagt die 43-jährige Mutter von zwei Töchtern (24 und 18 Jahre), die nicht vor haben in ihre Fußstapfen zu treten.

Schon als Kind für Werkstatt begeistert

Susanne Haas schraubte aber schon als Kind mit großer Begeisterung in elterlicher Werkstatt. Im Oktober 2003 machte sie eine Abschluss als Augenoptikergesellin, fünf Jahre später wurde sie Augenoptikermeisterin. "Ich wollte auch nie etwas anderes machen", sagt die "Brille Beyer"-Inhaberin. Und sie fügt hinzu: "Ich liebe meinen Beruf über alles und habe vor, ihn noch sehr lange auszuüben."

Gute Tradition: Kunst im Schaufenster

Weiterführen will sie auch die von ihrem Vater ins Leben gerufene Tradition des Schaufensterdekorierens nicht nur mit Brillen, sondern auch mit Werken regionaler Kunstschaffenden, darunter solcher, wie Maler Albert Hennig und Drechselmeister Eckehard Baumann, der Erfinder des Zwickauer Spaßvogels.



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