Crimmitschau. Auf ihrer gut 4.000 Kilometer langen Radtour durch Deutschland legten die Berliner Sven Marx und Sebastian Fietz bei Harald Lasch in Crimmitschau einen außerplanmäßigen Stopp ein. "Wir kennen uns von den Weltenbummler-Treffen bei Harald, er hat uns auf der Etappe von Dresden nach Erfurt zu einem kurzen Rast eingeladen", lacht Sven Marx, der unter der Überschrift "Inklusion rockt & rollt" dieses Mal auf einer besonderen Mission ist.

Thema der Inklusion im Mittelpunkt

"Ich bin für den Berliner Verein 'Handiclapped' durch alle Hauptstädte der deutschen Bundesländer unterwegs und will auf den dortigen Veranstaltungen, die Rad-Aktivisten, Sportler und Musiker organisieren, das Thema Inklusion in den Mittelpunkt stellen", erklärt Sven Marx, der seit über zehn Jahren an einem Gehirntumor erkrankt ist und trotzdem in den Jahren 2017/18 eine 17-monatige Rad-Weltreise durch 30 Länder unternahm.

Zur Eingewöhnung kürzere Strecken

"Mit dem Spezial-Tandem war ich 2020 auf dem Weg zu den Paralympics nach Tokio, bis uns Corona gestoppt hat", erzählt der 55-Jährige, dessen Teamkollege Sebastian Fietz übrigens fast völlig erblindet ist und von den Landschaften links und rechts der Strecke nicht viel mitbekommt. "Vor der großen Tour sind wir gemeinsam zunächst kürzere Strecken gefahren, um uns aneinander zu gewöhnen", sagt der 38-Jährige.

Menschen und Vereine zusammenbringen

"Wir wollen mit unserer Tour durch Deutschland die Berührungsängste und Vorurteile der Nichtbehinderten gegenüber den Behinderten möglichst abbauen sowie viele Menschen und Vereine zu diesem Thema zusammenbringen", betont Sven Marx, für den trotz seiner "lebensverändernden Krankheit" Aufgeben keine Option ist. Zumal bei ihm vor Jahren auch der "schwarze Hautkrebs" festgestellt wurde.