Zwickau. Am 4. November 2011 gab es einen lauten Knall in der Frühlingsstraße in Zwickau. Danach kam ans Licht, was der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) angerichtet hatte.
Gedenkbänke am Schumannplatz
Zum 5. Jahrestag des Bekanntwerdens dieses Verbrechens gestalteten die Sternendekorateure, eine Künstlergruppe, Gedenkbänke und tragen seither zum Erinnern und Gedenken bei. In dieser Tradition gedenken die Organisatoren an diesem Tag mit den Gedenkbänken am Schumannplatz. Es besteht die Möglichkeit ab 12 Uhr Kerzen und Blumen niederzulegen. Der Späti ist vor Ort mit warmen Getränken dabei.
Darstellungen der Täter im Fokus
Um 18 wird in der Palastbar Zwickau, Hauptstraße 8, die Ausstellung "Poetry Is Out of Place - Geschichtswerkstatt Zwickau & Jakob Ganslmeier" eröffnet. Jakob Ganslmeier beschäftigt sich in der Ausstellung "Poetry Is Out of Place" mit Darstellungen der Täterperspektiven. Die Videoinstallationen setzen sich mit heutigen Radikalisierungsprozessen auseinander und untersucht wie Jugendkultur von Rechtsextremisten gekapert wird. Kontrastiert werden die Videoinstallationen mit der fotografischen Serie "Haut, Stein". In dieser Arbeit rückt Ganslmeier den Umgang mit nationalsozialistischen Symbolen bis heute in den Blick. Zu sehen ist die Ausstellung bis 25. November, dem letzten Tag der Novembertage 2022.
Nichts wird vergessen
Seit 2012 zeichnet das Koordinierungsbüro der Demokratiearbeit des Alten Gasometer für die Organisation der "Novembertage" verantwortlich. Rund um den schicksalhaften und geschichtsträchtigen Monat November blicken die Organisatoren zurück in die Historie unseres Landes und der Stadt Zwickau: "Reichspogromnacht, friedliche Revolution und der NSU sind Ereignisse, mit denen wir uns auseinandersetzen wollen und müssen". Die Mitglieder des Bündnisses für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region organisieren zu Novembertagen rund 30 Veranstaltungen.
erschienen am 03.11.2022