Sachsenring. Nachdem die spanische Motorrad-WM-Vermarktungsfirma Dorna schon Ende letzten Jahres das neue Rennformat für 2023 bekanntgegeben hat, veröffentlichte sie nun den allgemein gültigen Zeitplan für die drei WM-Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3. Dieser dient als Gerüst für die 21 Saisonrennen und gilt natürlich auch für den siebenten Grand Prix des Jahres vom 16. bis 18. Juni auf dem Sachsenring.

 

Weniger Trainingszeit, mehr Unterhaltung?

Die einschneidenste Änderung betrifft die Top-Klasse MotoGP, die neuerdings zwei Rennen pro Grand-Prix-Wochenende austrägt. Neu ist dabei das Sprintrennen am Samstagnachmittag ab 15 Uhr. Danach ist, abgesehen von Rahmenklassen, für diesen Tag Schluss, sodass der Trainingszeitplan gestrafft werden musste. Der Freitag beginnt wieder mit der (Nachwuchs-)Klasse Moto3 ab 9 Uhr und der Samstag nun 20 Minuten früher als bisher, konkret 8:40 Uhr. Auch die Reihenfolge der Klassen wurde geändert, denn ab diesem Jahr treten die Moto3, die Moto2 und die MotoGP am Freitag und am Samstag eben in dieser Reihenfolge an, wie es in der Regel auch schon immer am Rennsonntag der Fall war. Gleichzeitig wurden die reinen Fahrzeiten bei den Freien Trainings gekürzt und für die Moto3 und Moto2 die Warm-up-Trainings am Sonntagmorgen gänzlich gestrichen.

 

Subjektivem Mehrgewinn steht objektiver Verlust gegenüber

Das bedeutet im Ergebnis, dass die Moto3 nun insgesamt 130 statt 160 Minuten auf der Strecke ist und nach wie vor am Sonntag ab 11:00 Uhr ihr Rennen bestreitet. Die Moto2 wurde um 20 Minuten Fahrzeit kastriert (140 statt 160 Minuten). Sie startet zu ihrem Rennen nun 12:15 Uhr (vorher 12:20 Uhr). Den MotoGP-Piloten stehen nur noch 175 statt vormals 215 Trainingsminuten zur Verfügung. Dafür dürfen sie außer am Sonntag ab 14:00 Uhr nun, wie bereits erwähnt, zusätzlich am Samstag ab 15:00 Uhr rund 20 Minuten lang alles riskieren, um WM-Punkte zu kassieren. Natürlich erhöhen vier statt drei Rennen auf dem Papier die Show, doch stehen den gut sieben Stunden Streckenaction bei den Trainings plus vier Rennen in der Vergangenheit knapp neun Stunden plus drei Rennen gegenüber. Der Mehrwert für den Live-Zuschauer vor Ort ist also durchaus fraglich. Die Rahmenklassen werden bei den Grand Prix, so auch Mitte Juni beim LIQUILI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring, drum herum gebaut, sodass es unterm Strich durchaus wieder reichlich zu sehen gibt. Und wenn man eine Bierpause o. ä. mehr einstreut, freut sich der Caterer. (th)

 

Der Rahmenzeitplan im Detail:

Freitag

09:00 - 09:35 UhrMoto3Training 1

09:50 - 10:30 UhrMoto2Training 1

10:45 - 11:30 UhrMotoGPTraining 1

13:15 - 13:50 UhrMoto3Training 2

14:05 - 14:45 UhrMoto2Training 2

15:00 - 16:00 UhrMotoGPTraining 2

 

Samstag

08:40 - 09:10 UhrMoto3Training 3

09:25 - 09:55 UhrMoto2Training 3

10:10 - 10:40 UhrMotoGPFreies Training

10:50 - 11:05 UhrMotoGPQualifying 1

11:15 - 11:30 UhrMotoGPQualifying 2

12:50 - 13:05 UhrMoto3Qualifying 1

13:15 - 13:30 UhrMoto3Qualifying 2

13:45 - 14:00 UhrMoto2Qualifying 1

14:10 - 14:25 UhrMoto2Qualifying 2

15:00 UhrMotoGPSprintrennen

 

Sonntag

09:45 - 09:55 UhrMotoGPWarm Up

11:00 UhrMoto3Rennen

12:15 UhrMoto2Rennen

14:00 UhrMotoGPRace