Wildenfels. Der 40-jährige Familienvater Ralf aus Wildenfels braucht eure Hilfe. Er hat Blutkrebs und benötigt dringend eine Stammzellspende, um zu überleben. Daher setzen seine Familie und Freunde alles in Bewegung und organisieren gemeinsam mit der DKMS eine Online-Registrierungsaktion. Wer helfen möchte, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich über www.dkms.de/ralf ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht Leben retten.
Ralfs Geschichte
Vor zwei Jahren erst sind Ralf und Frau Michaela Eltern des 2-jährigen Konstantins geworden und seitdem in Elternzeit. Sie haben einen Hof mit vielen Tieren und Pflanzen, der für die Familie ein echtes Paradis ist. Nach einem großen Blutbild beim Hausarzt erhält Ralf nur einen Tag später die Diagnose per Anruf: Blutkrebs. Die Suche nach Ralfs genetischen Zwilling hat begonnen, doch sie gestaltet sich schwierig. Ralf braucht einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen, der zur Stammzellspende bereit ist. Doch nur wer registriert ist, kann auch gefunden werden - für Ralf oder viele andere suchende Patient:innen.
Ralf ist das, was man als stillen Helden bezeichnet. Michaela sagt: "Mein Mann ist immer für alle da, wenn man ihn braucht. Er ist ein großer Steak- und Burgerfan und hat sich dazu entschieden, Vegetarier zu werden, weil er das Tierleid nicht ertragen kann. Ralf hat, obwohl er allergisch gegen Bienen ist, eine Bienenzucht begonnen, weil ihn das Bienensterben beunruhigt. Er nimmt von einer Legebatterie ausgemusterte Hühner bei sich auf, nur um sie zu retten. Und er gibt herrenlosen Katzen ein Zuhause, weil er möchte, dass sie ein warmes Plätzchen und genug zu essen haben. Jetzt braucht Ralf uns und unsere Hilfe. Jeder kann sich als Stammzellspender oder Stammzellspenderin registrieren und so Leben retten".
"Ralf ist der beste Papa und fürsorglichste Ehemann, den man sich vorstellen kann. Ein Familienmensch durch und durch. Konstantin braucht seinen Papa und Ralf soll sein Kind aufwachsen sehen. Der Mann mit dem größten Herz, dass ich kenne, braucht nun dich! Jetzt ist dein Moment gekommen, ein stiller Held zu sein", appelliert Michaela.
Jede Registrierung ist wichtig
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie finden Registrierungsaktionen aktuell nicht wie üblich an einem zentralen Veranstaltungsort statt, sondern werden sehr erfolgreich online durchgeführt.
Gemeinsam mit der DKMS haben die Initiatoren für Ralf innerhalb weniger Tage eine Online-Aktion ins Leben rufen. "Wir sind froh und erleichtert, dass wir über diesen Weg auch in dieser besonderen Situation zur Registrierung aufrufen können", so Antje (Initiatorin und Freundin der Familie). Denn Blutkrebs macht keine Corona-Pause. Auch in diesen Tagen sind unzählige Patienten weltweit auf eine lebensrettende Stammzellspende angewiesen. Umso wichtiger ist es, dass jetzt viele Menschen mitmachen und sich als potentielle Stammzellspender registrieren! Dabei kann jeder mithelfen und das eigene Netzwerk nutzen.
Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.
Erfahrungen der Redaktion:
Mein Name ist Anika und ich schreibe diesen Artikel hier und mir bluetet das Herz. Ich habe mich im Sommer 2019 bei der DKMS registrieren lassen, weil es so wichtig ist. Wir können mit geringem Aufwand anderen Menschen eine Zukunft schenken. Bereits einen Monat nach meiner Registrierung wurde ich in die zweite Phase eingeladen, weil meine Zellen womöglich zu jemandem gepasst hätten. Nach einer Blutabnahme und genauerer Analyse war ich leider doch nicht passend.
Es kommt so selten vor, dass jemand einen passenden Spender findet und dass man als Spender auf jemanden passt, dass es schon fast ein Glücksfall ist. Bitte lasst euch registrieren. Das Ganze tut nicht weh. Ein Freund von mir hat jemandem Stammzellen gespendet. Alle Horrorgeschichten, die man in der Vergangenheit gehört hat, sind längst überholt. Heutzutage kann man Stammzellen bereits über eine Apherese entnehmen. Das kann man sich so vorstellen, als würden die Zellen aus dem Blut "heraus gewaschen" werden. Man kann sich zwar auch für die Entnahme aus dem Beckenkamm entscheiden, muss aber nicht. Alles ist freiwillig.
Ich stelle mir immer vor, wie ich mich fühlen würde, wenn jemand in meiner Familie oder ich selbst betroffen wären. Wir würden alle Hebel in Bewegung setzen, um einen Spender zu finden. Es ist großartig, dass die Medizin soweit ist, dass man Stammzellen überhaupt entnehmen kann. Wie viele Menschen gerettet werden könnten, wenn einfach allein in Deutschland jeder Mensch registriert wäre... Also lasst euch registrieren, nicht nur für Ralf, auch für alle andern.