Region. Ihr 30-jähriges Bestehen konnte die Sucht- und Drogenberatungsstelle des Diakoniewerkes Westsachsen aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant begehen. Die Herausforderungen in der Arbeit wachsen durch die Pandemie ebenfalls. Das dürfte sich aber erst langfristig zeigen. "Die Leute, die durch Corona angefangen haben, mehr zu trinken, sehen wir erst in ein paar Jahren", vermutet Beraterin Conny Rosemann-Dittrich. Isolation im Lockdown, fehlende Freizeit- oder Sportangebote und weitere Faktoren seien zusätzliche Risiken, die Suchterkrankungen wahrscheinlicher machen.
Alkohol ist fast überall verfügbar
Hauptthema in der Arbeit der Sucht- und Drogenberatungsstelle ist nach wie vor der Alkohol, von dem etwa zehn Millionen Menschen in Deutschland zuviel trinken. "Als risikoarm gelten für Frauen 10 Gramm reiner Alkohol täglich und für Männer 20 Gramm. Eine Flasche Bier entspricht 20 Gramm. Dann sollte es aber auch zwei Tage pro Woche ohne Alkohol geben, damit es keine Gewöhnung gibt", erklärt die Expertin, die kritisiert, dass Alkohol in der Gesellschaft eine so breite Akzeptanz hat und fast überall verfügbar ist. Bei den illegalen Drogen gab es mit der Crystal-Welle ab 2010 einen Anstieg. Auch das Thema Onlinesucht gewinnt an Bedeutung.
Auch anonyme Beratung möglich
Die Sucht- und Drogenberatungsstelle des Diakoniewerkes Westsachsen hat ihren Sitz an der Friedrich-Engels-Straße 86 in Hohenstein-Ernstthal. Beratungsstellen gibt es außerdem in Glauchau, Lichtenstein und Limbach-Oberfrohna. Anfragen sind unter der Rufnummer 03723-412115 möglich, auch anonym.
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