Crimmitschau. Die Eispiraten Crimmitschau mussten sich den Kassel Huskies in ihrem heutigen Heimspiel in der Overtime mit 2:3 geschlagen geben. Nach einer frühen Führung der Westsachsen, konnten die Schlittenhunde das Spiel drehen. Ein spätes Tor im dritten Drittel führte die Gastgeber in die Overtime, in der Tristan Keck nach gerade einmal fünf Sekunden für die Entscheidung zu Gunsten der Huskies sorgte. Somit müssen sich die Eispiraten mit einem Zähler begnügen.
Leipziger kommt zu den Eispiraten
Cheftrainer Marian Bazany musste aufgrund der Ausfälle von Ole Olleff, Nick Walters, Tamás Kánya und Valentino Weißgerber sowie nach dem Abgang von Yannick Hänggi umbauen. Kurzerhand wurde von den EXA IceFighters Leipzig der 23-jährige Deutsch-Finne Walther Klaus verpflichtet, der in die Aufstellung der Eispiraten rutschte. Und diese kamen druckvoll aus der Kabine und konnten nach nur wenigen Minuten gleich die erste Großchance verbuchen. Henri Kanninen verpasste am langen Pfosten nur knapp die frühe Führung, die aber wiederum nur kurz später doch fallen sollte. Scott Feser setzte sich über Außen stark durch und bediente Tyler Gron, der nicht lange fackelte und den Puck zum 1:0 unter die Latte setzte (4.). In einer intensiven Partie war es folglich Scott Feser, der nach einem Breakaway nur unfair gestoppt werden konnte, jedoch blieb die Pfeife des Hauptschiedsrichters stumm. Nur wenige Zeigerumdrehungen später lieferte sich dann Willy Rudert einen Fight mit Dustin Shevyrin - es ging heiß her!
So sollte auch die Parade des Jahres nicht lange auf sich warten. Ilya Sharipov schien bereits geschlagen, doch der Deutsch-Russe fuhr kurz vor dem Einschlag den Goalieschläger aus und kratzte den Puck sehenswert vor der Torlinie. Der Torhüter konnte sich über den Riesensave aber nicht lange freuen. Nach 14 Minuten war es nämlich Timothy McGauley, der in numerischer Überzahl zum 1:1 einschießen konnte. Zuvor musste Lucas Böttcher nach einem Wechselfehler auf der Strafbank Platz nehmen.
Mächtig unter Druck
Die Gäste aus Kassel bestimmten fortan die Partie und setzten die Hintermannschaft der Bazany-Truppe mächtig unter Druck. Immer wieder stand Ilya Sharipov seinen Mann. Der Goalie erwischte einen richtig starken Tag und hielt seine Vorderleute lange im Spiel. So hätte Mathieu Lemay beinahe den erneuten Führungstreffer erzielt, aber eben nur beinahe. Der Kanadier traf mit seinem Handgelenkschuss nur die Latte. Auf der Gegenseite blieb James Arniel ganz cool, tunnelte Sharipov und erzielte das mittlerweile nicht unverdiente 1:2 (34.). Henri Kanninen traf kurz darauf wieder nur die Latte und verpasste so den Ausgleich. Alec Alroth verbuchte hingegen noch einen Pfostenschuss, weshalb es mit dem knappen Rückstand in die Katakomben ging.
Die Eispiraten rappelten sich im dritten Durchgang aber noch einmal auf und spielten wieder richtig gut mit. So entstanden auch mehrere hochkarätige Chancen für die Hausherren, die vorerst aber nur ungenutzt blieben. Die beste Möglichkeit hatte schließlich Mathieu Lemay, der sich nach seinem Breakaway für den Rückhandschuss entschied und am stark reagierenden Jerry Kuhn scheiterte. Dieser bekam nun wieder mehr auf seine Hütte, glänzte, wie Ilya Sharipov auf der Gegenseite, mit starken Paraden. Nach 55 Minuten war allerdings auch der Goalie der Schlittenhunde ohne Chance. Die finnische Connection um Jasper Lindsten und Henri Kanninen spielte Tic Tac Toe mit den Verteidigern der Hessen, Filip Reisnecker jagte die Hartgummischeibe letztlich in den Knick - 2:2! Hätte Patrick Pohl seine folgende Großchance genutzt und wäre der Pfosten in den Schlussekunden bei Taylor Dohertys Befreiungsschuss nicht im Weg gewesen, hätten es für die Pleißestädter am Ende sogar drei Punkte werden können. Stattdessen war es Tristan Keck, der in der Overtime vom ersten Bully weg den 2:3-Endstand besorgte (61.).
Eispiraten gehen als Verlierer
Die Eispiraten verließen letztlich, trotz eines abermals tollen Comebacks im Schlussdrittel, das Eis als Verlierer, nahmen jedoch wenigstens einen Punkt gegen den Tabellenzweiten aus Kassel mit. Nun stehen für die Westsachsen zwei Derbys an. Am Freitag gastieren die Schützlinge von Marian Bazany in Dresden, am Sonntag kommen die Lausitzer Füchse in den Sahnpark.
erschienen am 16.11.2022