Plauen. Was Krieg bedeutet, wieviel Leid und Schmerz und Entbehrungen er mit sich bringt, weiß Martin Narr nicht aus Büchern oder dem Fernsehen. Er hat es selbst als Kind hautnah erlebt. Darüber berichtete er kürzlich als Zeitzeuge den Mädchen und Jungen des Geschichtskurses Klasse 10 der Plauener Friedensschule.
Wenn Sirenengeheul und Luftschutzkeller Alltag sind
Zuallererst erzählte er den jungen Leuten von dem Sirenengeheul im Krieg und den Luftschutzkellern, in denen er als kleines Kind oft ganze Nächte verbringen musste. Er berichtete seinen Zuhörern, wie er das zerstörte Haus, in dem er bis dahin gewohnt hatte, vor sich sah und wie er mit seiner Familie fliehen musste.
Viele Zeitdokumente gezeigt
Seinen Vortrag illustrierte Martin Narr mit Bildern von zertrümmerten Städten, zerbombten Häusern und Straßen. Auch ein altes Foto seiner Schulklasse und weitere Zeitdokumente hatte er mitgebracht.
Er beschrieb seinen jungen Zuhörern zudem die harte Zeit nach dem Krieg, in der er als Kind schon früh arbeiten musste, Trümmer von der Straße schaufelte, Holz aus dem Wald holte und kleinhackte. Auch im Nachkriegswinter war es eiskalt. Und der Hunger begleitete die Leute den ganzen Tag über.
Ein kleines Stück Kindheit bleibt
Aber auch ihm blieb ein kleines Stück Kindheit. Martin Narr berichtete seinen Zuhörern, wie er mit anderen Kindern auf der Straße Fußball spielte, auf Trümmerberge kletterte und im Schutt kleine Hütten baute.
Dem Senior liegt es nach eigenem Bekunden sehr am Herzen, über diese schwere Zeit zu erzählen.
Eindringliche Warnung vor Kriegstreiberei
Er möchte an weiteren Schulen jungen Leuten über die Erlebnisse in seiner Kindheit berichten. Marin Narr möchte, dass seine Erinnerungen an das harte Leben damals und die verlorene Kindheit nicht in Vergessenheit geraten. Denn sie sind vor allem auch eine eindringliche Warnung vor heutiger Kriegstreiberei jeglicher Art.
Zu weiteren Vorträgen gern bereit
Kontakt zu Martin Narr ist möglich unter Telefon: 0173 70 43 552
erschienen am 26.09.2024