Plauen. Es ist eines der größten Bauprojekte in 73 Jahren Vereinsgeschichte. 47.553,11 Euro hat dieser Doppelstabmattenzaun gekostet. Jetzt ist das Gelände des VfB Großfriesen endlich sicher. "Und der Ball fliegt nicht mehr kilometerweit davon, wenn wir mal wieder das Tor verfehlt haben", lacht Thomas Reinhold. Der Elektroinstallateur ist einfach überall. "Thomas war unser Torwart, ist jetzt unser Trainer und er trainiert auch den Nachwuchs", klopft Joachim Schuster seinem Kameraden auf die Schulter. Gemeinsam bilden Senior Schuster und Junior Reinhold die Vorstandsspitze.
Ein Meilenstein
Der Zaun ist eine Art Meilenstein. "Sternquell hilft" war auch mit am Ball. Und dies zeigt deutlich das große Engagement der Heimatbrauerei in der Region. Denn "Sternquell hilft"-Jury reagierte schnell, als die letzte Finanzierungslücke geschlossen werden musste. Marketingleiter Thomas Münzer durfte jetzt die für Großfriesener Verhältnisse riesengroße Aktion als "erfolgreich umgesetzt" erklären. "Als Heimatbrauerei konnten wir in den vergangenen fünf Jahren immerhin schon fast 150 Mal helfen", blickt Thomas Münzer zurück.
In Großfriesen läuft's
Der heutige VfB hatte 1951 als Sportgemeinschaft zusammengefunden und sorgte später unter dem Namen BSG Elektronik Großfriesen für Furore. Bis in die 5. Liga schaffte man es damals zu DDR-Zeiten. Wie so viele Dorfvereine hatten es auch die Randplauener nach der politischen Wende schwer. 1995 gab sich der Verein dann den Namen VfB Großfriesen. "Inzwischen sind wir wieder stabil und es macht sehr viel Spaß", erzählt der 34-jährige Thomas Reinhold, der seine Jungs vor kurzem zum grandiosen 2:0-Sieg gegen den Tabellenführer Grünbach-Falkenstein führte. Durch diesen Überraschungscoup kämpfen die Großfriesener jetzt als Dritter in der Vogtlandklasse sogar um eine Medaille. Auch der Aufstieg in die Vogtlandliga (höchste Spielklasse im Vogtlandkreis) ist möglich.
Eine vielversprechende Unterstützung
Joachim Schuster läuft durch die idyllische Anlage auf dem Friesenberg: "Diese 400 Meter Zaun mit drei Doppel- und vier Einfach-Toreingängen haben uns viel Kraft und auch viel Geld gekostet. Aber jetzt sind wir fit für die Zukunft." Mit einer 50prozentigen Förderung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und einem städtischen Zuschuss von 10 Prozent machte sich der Verein daran, die "restlichen" 40 Prozent zu stemmen. Das gelang, weil man unter anderem über 70 Unterstützer bei einem Crowdfunding-Projekt der Volksbank Vogtland-Saale-Orla eG gewinnen und so 5.912 Euro einsammeln konnte. "Als nur noch 1.000 Euro fehlten, habe ich bei 'Sternquell hilft' gefragt", berichtet Joachim Schuster. Im Verein für Bewegungsspiele (VfB) sind mittlerweile 150 Mitglieder organisiert. Gespielt wird Fußball und Darts. Im Angebot ist auch Seniorengymnastik. Wie Thomas Münzer bestätigt "setzen wir unsere Aktion fort. Wer sich bei 'Sternquell hilft' bewerben möchte, findet alle Infos auf unserer Internetseite www.sternquell.de".