"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Heute heißt es 121 Jahre Vogtländischer Fussballclub 03 Plauen. Am 27. Mai 1903 wurde der VFC im Restaurant Deutsche Flotte, Ecke Karl- und Weststraße, aus der Taufe gehoben!" Mit diesen Worten meldet sich heute der VFC-Historikus Volker Herold. Die Gründungsfarben waren übrigens blau und gelb. Gespielt wurde in der Nähe des Stadtparks. Erst auf Wiesen vor der Rußhütte und später ab 1906 auf einer eigenen Anlage, dem VFC-Sportpark. Dieses Gelände gleich neben dem Parktheater ist längst die Heimstätte des ESV Lok Plauen. Der VFC Plauen hat sein Domizil im Vogtlandstadion, wo der kommende Sonntag wieder als historischer Tag in die Geschichtsbücher eingehen könnte.

 

Egal wie es ausgeht: Diese Woche gibt's ein Fußballfest!

 

Landrat Thomas Hennig: "Überregionaler Fußball. Das wäre gut fürs Vogtland. Deshalb gehen wir am Sonntag gegen Rudolstadt ins Stadion. Wir brauchen einen Sieg gegen Rudolstadt und dann ein Unentschieden beim 1. FC Magdeburg II, um sicher zu gehen. Der Aufstieg in die Regionalliga ist kein Muss. Wir alle haben den VFC auch gerne, wenn es nicht klappt", sagt der Landrat. Damit ist eigentlich alles gesagt. Der VFC empfängt am 2. Juni um 14 Uhr den FC Einheit Rudolstadt. Verfolger Bischofswerda hat drei Punkte und zehn Tore Rückstand. VFC-Historiker Volker Herold: "Wir gehen als Verein mit Demut und Respekt in die beiden letzten Spiele. Die Stimmung war schon ewig nicht so gut. Das ist das eigentlich Tolle an der aktuellen Situation."

Wema-Legende Heinz Bamberger ist 85 Jahre geworden

Das finden auch die Gebrüder Bamberger. Heinz Bamberger, die WEMA-Legende, feierte gestern seinen 85. Geburtstag. Zusammen mit seinem Bruder Werner nahm der Jubilar die Glückwünsche von VFC-Präsident Thomas Fritzlar entgegen. Volker Herold berichtet: "Im Jahr 1957 wechselte Heinz von Chemie zu Wismut Plauen. Es erfolgte die Umbenennung ab Januar 1963 in BSG Motor WEMA Plauen. Mit der WEMA stieg Heini, wie ihn seine Fußballfreunde nennen, vor 60 Jahren in die DDR-Liga auf. Das war die zweithöchste Spielklasse der ehemaligen DDR." Sein jüngerer Bruder, Torjäger Werner Bamberger, beschreibt die Spielweise des Abwehrstrategen: "Heini war ein bissiger Linksverteidiger. Hart und konsequent, jedoch immer fair." Vor tausenden Zuschauern auf dem Kurt-Mittag-Sportplatz oder im Vogtlandstadion bekamen dies auch die Spieler von Rot-Weiß Erfurt, Dynamo Dresden, dem FC Karl-Marx Stadt, Lok Leipzig und vielen anderen renommierten Fußballmannschaften zu spüren.

Heinz Bamberger hat mit der WEMA neun Jahre 2. Liga gespielt

Heinz Bamberger spielte 15 Jahre in der ersten Mannschaft der Plauener, davon neun Jahre auf hohem Niveau in der DDR-Liga. Ein Kuriosum: In der Partie gegen die BSG Stahl Riesa im Jahr 1962 brach das Tor beim Stand von 2:1 zusammen, Heini wurde darunter begraben. Das Angebot, die Partie auf dem Nebenplatz fortzusetzen, lehnte der Schiedsrichter ab und pfiff vorzeitig ab. Das Spiel wurde mit 2:1 für die Heimelf gewertet. Im Jahr 1973 zogen sich die Gebrüder Bamberger aus der ersten Mannschaft der WEMA zurück. Gegen den Ball tritt der gelernte Brauer bis heute. Am frühen Montagnachmittag wird auf einem Nebenplatz im Vogtlandstadion gekickt. Fußball und Wandern sind Heinz' Leidenschaft. Heinz besucht regelmäßig die Heimspiele und hofft natürlich, dass der VFC wieder höherklassig spielt. Vor 60 Jahren gehörte Heinz Bamberger zu den Aufstiegshelden.