Plauen. Die Gewerkschaft ver.di hat für diesen Freitag (3. März 2023) zu einem ganztägigen Warnstreik bei der Plauener Straßenbahn GmbH (PSB) aufgerufen. Verkehrsleiter Martin Strehlau teilt mit: "Wegen des Warnstreiks können am Freitag die Straßenbahnlinien 1 bis 6 von 3.45 Uhr bis 20.45 Uhr nicht fahren. Wir möchten alle Fahrgäste bitten, sich bereits vor Fahrtantritt nach Möglichkeit alternative Verbindungen mit Regionalbussen - als Plusbus, Taktbus oder Schulbus oder mit den Regionalzügen Vogtlandbahn-Linie RB 2 zwischen Oberer Bahnhof und Westbahnhof - zu suchen."
Vogtlandauskunft hilft bei Fragen
Der Verkehrsverbund Vogtland (VVV) wird sich aus diesem Grund gezielt vorbereiten. "Sie finden alle Verbindungen im Internet beim Verkehrsverbund Vogtland unter der Internetadresse www.vogtlandauskunft.de", heißt es in der Mitteilung. Dort kommt man unter den Menüpunkten Fahrplan - Fahrplanauskunft EFA (Echtzeit-Fahrplanauskunft mit Start-Ziel-Verbindungsuche) zum Ziel. Dazu muss man unter "Weitere Einstellungen" das Verkehrsmittel "Tram" deaktivieren. Wie die Plauener Straßenbahn GmbH weiter mitteilt, werden die Stadtbuslinien A / Ax und die Nachtbuslinien N1 bis N4 sowie N22 bedient. Das heißt, die die Stadtbuslinien A / Ax und die Nachtbuslinien N1 bis N4 sowie N22 sind vom Warnstreik nicht betroffen. "Wir bitten unsere Fahrgäste um Verständnis", so Martin Strehlau, der Verkehrsleiter des Unternehmens.
Es geht ums Geld
Bereits im Jahr 2020 gab es in Plauen durch einen Warnstreik der Beschäftigten der Straßenbahn erhebliche Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr. Auf Nachfrage des BLICK bestätigte Verkehrsleiter Martin Strehlau, dass es bei den Streitigkeiten um den aktuell ausgelaufenen Tarifvertrag und dessen Erneuerung geht. Die Vergütung und die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sind die Hauptthemen. Beide Seiten kamen sich zuletzt nicht näher. Deshalb macht die Gewerkschaft jetzt vom Streikrecht Gebrauch. Ärgerlich für die Fahrgäste: Wegen des fortwährend hohen Krankenstandes musste in den vergangenen zwei Jahren mehrfach der Ferienfahrplan in Kraft gesetzt werden. Es fuhren weniger Bahnen.
Bekommt der ÖPNV zu wenig Geld von der Politik?
Experten kritisieren schon lange, dass die Verkehrsgesellschaften von der Politik nicht genug finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, weshalb der ÖPNV personell kränkelt. Auf BLICK-Nachfrage konterte jedoch Ministerpräsident Michael Kretschmer letztens: "Es kommt immer darauf an, wofür das vorhandene Geld dann ausgegeben wird. Prinzipiell muss sich jeder entscheiden, wie viel ihm der ÖPNV wert ist. Ihr im Vogtland seid ja gerade dabei, den Busbetrieb zu kommunalisieren. Das ist ein deutliches Zeichen, welchen Stellenwert dieses Segment bei euch hat", stellte der Ministerpräsident im Rahmen eines Unternehmertalks Anfang Februar klar. Zugleich aber sagen Verkehrsexperten, dass die vom Land zur Verfügung gestellten Mittel nicht ausreichen, um den ÖPNV und seine Angebote kostendeckend zu etablieren, vielleicht sogar noch auszubauen. Entstanden ist ein Zwiespalt.
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