Plauen. Landespolitisch wird das Vogtland jetzt neu strukturiert. Wegen des Bevölkerungsschwundes verliert die Region ein Direktmandat in Sachsen. Das heißt, aus den bisherigen vier Wahlkreisen sind nun drei geworden. Gestern haben die Vogtländer gewählt.

 

Wahlkreis 1: Jörg Schmidt (CDU)

Jubelbilder gibt es keine. "Wir müssen arbeiten und haben keinen Grund zu feiern. Natürlich freue ich mich sehr und ich bedanke mich bei meiner Familie, allen Unterstützern sowie meinen Wählern", nahm Jörg Schmidt die große Wahlüberraschung ganz sachlich zur Kenntnis. Der 51-jährige Fleischermeister hat den Wahlkreis 1 im Vogtland mit 38,4 Prozent gewonnen. Und damit holte der CDU-Politiker für seine Partei das 2019 an die AfD verlorene Direktmandat zurück. Plauen gilt aus vogtländischer Sicht als das schwierigste Pflaster, wenn es um Wahlen geht. Nirgendwo ist "der Markt" so umkämpft. Der bisherige Amtsinhaber Frank Schaufel (AfD) kandidierte nicht mehr. Wahlberechtigt waren 61.178 Personen. Ihre Stimme abgegeben haben 43.121 Wählende. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,5 Prozent.

 

Wahlkreis 2: Sören Voigt (CDU)

Den Wahlkreis 2 eroberte Sören Voigt. Der CDU-Kreisvorsitzende sitzt seit 2014 im sächsischen Landtag, wo er Parlamentarischer Geschäftsführer und 1. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender gewesen ist. Der 53-Jährige hatte auf Urlaub und freie Tage verzichtet, "weil es unglaublich wichtig war, Gesicht zu zeigen in der Region, um auch künftig etwas bewegen zu können. Mit 41,1 Prozent durfte sich Sören Voigt über das beste Ergebnis aller vogtländischen Kandidaten sowie sachsenweit über das beste Resultat bei den Zweistimmen freuen. "Es gibt aber auch jetzt keine Pause. Bis Weihnachten ist unglaublich viel zu tun. Neben einer Regierung brauchen wir in Sachsen einen belastbaren Haushalt und vor allem müssen wir Vogtländer uns auch wirklich ums Vogtland kümmern", kündigt Sören Voigt an. Wahlberechtigt waren 59.051 Erwachsene, davon gewählt haben 42.382 Personen. Wahlbeteiligung: 71,8 Prozent!

 

Wahlkreis 3: René Standke (AfD)

René Standke hat im Wahlkreis 3 mit 36,2 Prozent das Direktmandat für die AfD gewonnen. Der Kreisvorsitzende der Alternative für Deutschland wurde in Zwickau geboren und der Geschäftführer ist 55 Jahre alt. In diesem Wahlkreis kam es vorab zu einem parteiinternen Zweikampf in der CDU Vogtland zwischen Amtsinhaber Stephan Hösl und Herausforderer Marcus Fritsch. Die CDU-Mitglieder entschieden sich für Marcus Fritsch, woraufhin Stephan Hösl die CDU verließ und zur Landtagswahl für die Freien Wähler kandidierte. 7,5 Prozent der Stimmen gingen auf das Freie Wähler-Konto. Marcus Fritsch erzielte 32,0 Prozent der Stimmen. Wahlberechtigte waren im Wahlkreis 3 insgesamt 58.367 Personen, von denen 42.199 registriert wurden. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,1 Prozent.

 

Landeslisten: Juliane Pfeil, Andreas Heinz, Janina Pfau

Über die Landesliste der SPD ist die Plauenerin Juliane Pfeil auf Listenplatz 5 wieder im Landtag vertreten. Über die Liste der CDU zieht auch Andreas Heinz erneut in den Landtag ein. Der Pöhler ist der zweitdienstälteste Landtagsabgeordnete Sachsens. 33 Jahre vertritt er die Vogtländer in Dresden. Er steht auf Listenplatz 27. Sicher im Landtag hat es über die Landesliste Janina Pfau aus Mechelgrün geschafft. Sie steht auf Listenplatz 9 vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Weitere Informationen zur sächsischen Landtagswahl und den Ergebnissen hier