Auerbach. Speisen in Restaurants sollen laut Ampelregierung im nächsten Jahr wieder mit 19 Prozent besteuert werden. Aktuell liegt der Satz bei 7 Prozent. Die Senkung der Mehrwertsteuer wurde in der Corona-Krise als Hilfsmaßnahme umgesetzt. Nun warnt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) vor einem großen Gastro-Sterben. Rund um dieses Thema drehte sich am Montag ein Treffen im Restaurant "Zum Schlossturm". Am Wirts-Stammtisch diskutierten Gastronomen aus der Region mit Politikern und DEHOGA-Vertretern.

Gaststättenbesuche bald teurer?

Laut Steffen Fohlert, der das Auerbacher Restaurant an der Schloßstraße betreibt, haben seine Umsätze längst das Vor-Corona-Niveau überschritten. Trotzdem bleibe am Monatsende nichts mehr übrig. Gestiegene Energie- und Personalkosten sowie die hohen Einkaufspreise wirkten sich negativ auf das Geschäft aus. "Es gibt keine Möglichkeit, weitere Kostensteigerungen ab 2024 durch die geplante Mehrwertsteuererhöhung und den weiter steigenden Mindestlohn aufzufangen. Die Kosten müssten eins zu eins an die Verbraucher weitergegeben werden."

Politiker fordern Beibehaltung der Mehrwertsteuer-Entlastung

CDU-Landtagsabgeordneter Sören Voigt ist für die Beibehaltung der Entlastung. Nach seinen Informationen hat sich die Zahl der Gastronomiebetriebe im Vogtland zwischen 2019 und 2021 um 20 Prozent reduziert. Besonders mit Blick auf den grenznahen Raum sei eine schnelle und unbürokratische Hilfe existenziell für die Branche. Sonst stünden weitere Häuser auf der Kippe. "Mit 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen können wir den vielen Beschäftigten und Restaurantbetreibern eine klare Perspektive geben." Die vogtländische CDU-Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas äußerte sich ebenfalls kritisch. "Gerade nach der schwierigen Corona-Zeit haben kleine und mittlere Gastronomiebetriebe wenig bis gar keinen finanziellen Spielraum." Deshalb fordert sie und ihre Fraktion eine Entfristung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes.