Viel zu schade fanden es Ursula Klebert und ihre Mitstreiter vom Förderverein Freunde des Schlosses Leubnitz, dass die Ausstellung "Bilder aus dem Vogtland" im Kreuzgewölbe nicht besichtigt werden kann. Erst am 14. März war die Vernissage, kurz darauf musste der Verein die Türen zum Schloss infolge der Corona-Krise schließen. Doch eine pfiffige Idee trägt dazu bei, dass die Bilder des Plauener Museumsdirektor Martin Salesch nun doch noch angeschaut werden können. "Wir laden ein zu einer virtuellen Online-Besichtigung", heißt der Förderverein auf seiner Internetseite willkommen. Auf der Homepage (www.schloss-leubnitz.de/ausstellungen/galerie-im-kreuzgewolbe) wird man durch die Bilderschau geleitet und erfährt manch Wissenswertes, was etwa der Chef vom Vogtlandmuseum vor seiner Zeit in Plauen beruflich gemacht hat. Da gibt es Eisenschlacke aus der germanischen Siedlung Elsterwerda zu sehen, die er zwischen 1991 und 94 archäologisch untersuchte. "Das war das Thema meiner Promotion", resümiert der heutige Museumschef. Ausgestellt ist auch der Aufsatz des Gartenzaunes vom Schloss Sonderhausen, wo Salesch von 2000 bis 2005 an der Zweiten Thüringer Landesausstellung arbeitete. Und ein goldener Bohrmeißel-Anstecker, ein Geschenk, erinnert an seine berufliche Tätigkeit im Deutschen Erdölmuseum in Wietze (Niedersachsen). Ferner kann man eine Dampfmaschine sehen, der welcher Martin Salesch als Jugendlicher spielte und bei welcher er "bei Volldampf gern das Ventil öffnete". Man erfährt zudem, dass Martin Salesch als Hamburger Gymnasiast im Theaterkurs Priamus, den König von Troja, in einer Theateraufführung spielte.
Der Plauener Museumsdirektor lädt auch auf seiner eigenen Facebook-Seite ein, die Bilder aus dem Vogtland zu betrachten, er stellt sie nach und nach vor. In der Hoffnung, dass die Werke bald wieder im Schloss zu sehen sein werden. Auf den Bildern findet man den Burgstein bei Krebes, Landschaften bei Auerbach, Fröbersgrün und Mechelgrün, die Elstertalbrücke, das obere Vogtland aber auch die Plauener Bahnhofstraße. Die Bilder bestechen durch knallige Farben und strahlen zumeist Optimismus aus. "Ich male, was ich mit dem Auge sehe", so Martin Salesch. Da wird nichts skizziert, nicht fotografiert. Und er urteilt: "Ich finde, das Vogtland hat eine offene, freundliche Landschaft."
Die Ausstellung in Leubnitz ist bis zum 6. Juni im Kreuzgewölbe aufgebaut. Wann sie wieder vor Ort besucht werden kann, ist derzeit völlig ungewiss.
Es gibt noch mehr Aktivitäten im Schloss Leubnitz: Auf der Facebook-Seite des Schlossessind Kinder und Familien zu einer Bastel- und Malaktion eingeladen, um ihnen die Tage Zuhause etwas verkürzen zu wollen. So ist zu lesen: "Es geht ganz einfach: Ihr malt oder bastelt etwas zum Thema Schloss oder Natur und schickt uns ein Bild davon, am besten mit Namen und Altersangabe." Es sollen auch Preise zu gewinnen sein. "Wir freuen uns auf viele Einsendungen", heißt es auf der Facebookseite. Zu den ersten dort veröffentlichten Bildern gehört eines, welches das Schloss Leubnitz kunterbunt gemalt zeigt.
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