Plauen. Der VFC Plauen war zehn Minuten vor dem Abpfiff Vizemeister. Doch am Ende genügte der klare 4:0-Abschlusssieg (1:0) gegen Einheit Wernigerode "nur" zum dritten Platz. Um es vorweg zu nehmen: Die mögliche Vizemeisterschaft haben die Plauener Oberligafußballer nicht am Hitzesamstag bei 35 Grad im Schatten verpasst, wenngleich drei Tore mehr möglich waren und es dann geklappt hätte. Nach über zehn Jahren ohne Medaillenplatz sollte sich der Verein jetzt aber durchaus über das Erreichte freuen. Die unglaublich schwierige und durch zahlreiche Ungerechtigkeiten völlig verkorkste Saison hat der VFC Plauen trotz Coronapandemie stabil und ohne Gejammer zu Ende gespielt. Die Vogtländer verabschiedeten neun Spieler und man wird sehen, ob der VFC wirklich als Topfavorit in die kommende Saison 2022/2023 starten kann. "Das Ziel, uns weiter zu entwickeln und Erfolge zu feiern, das haben wir. Aber wir haben auch gelernt, auf dem Teppich zu bleiben. Nichts ist selbstverständlich. Zuerst müssen wir weiter an Stabilität gewinnen, bevor wir über irgendwas anderes sprechen", stellt VFC-Präsident Thomas Fritzlar klar.
Sieben Tore waren möglich
Das letzte Saisonspiel im Vogtlandstadion begann mit 20 Minuten Verspätung, weil die ersatzgeschwächten Gäste aus Wernigerode zu spät in Plauen eintrafen. Gegen elf Abwehrspieler tat sich der Gastgeber schwer, traf aber bereits nach 19 Minuten ins Schwarze. Moritz Kretzer hatte einen langen Ball direkt aufs Wernigeroder Tor gefeuert, der Ex-Plauener Ondrej Cap parierte, doch Philipp Sovago hämmerte den Nachschuss zum 1:0 unter die Querlatte. Flügelflitzer Alexander Morosow räumte im Nachhinein ein: "Wir mussten ja drei Tore im Fernduell mit Krieschow aufholen. Das war möglich und deshalb sind wir etwas enttäuscht. Denn wir haben ein Spiel auf ein Tor gesehen und der Gegner hatte eigentlich gar keine richtige Möglichkeit." Weil die Plauener zunächst keine weitere Chance nutzten, blieb es bei der knappen 1:0-Pausenführung.
Zehn Minuten vor Schluss war Plauen Zweiter
Nach dem Seitenwechsel sorgte der eingewechselte Kamil Popowicz (53.) mit seinem traumhaften 20-Meter-Kracher in den Winkel für das 2:0. Als dann Jannes Schmidt (75.) mit seinem ersten Oberligator und Tim Limmer (79.) überlegt zum 4:0 trafen, hatte der VFC im Fernduell Krieschow überholt. Denn zu jenem Zeitpunkt lag der Tabellenzweite nur 3:2 beim FC Carl Zeiss Jena II vorn. Der VfB Krischow traf dann aber noch dreimal zum 6:2-Sieg, womit die punktgleichen Spitzenstädter in der Endabrechnung Dritter wurden. VFC-Cheftrainer Robert Fischer bedankte sich "bei allen Mitstreitern, die für ein gutes Saisonergebnis gesorgt haben. Wir werden jetzt nur anderthalb Wochen Pause machen können, weil die Saison so spät zu Ende gegangen ist und wir uns mit Blick auf die Vorbereitung nicht ausruhen können. Wir hoffen alle auf eine normale Saison. Das hätten sich unsere Mannschaft und der Verein verdient."
Kapitän Marian Albustin nach fünf Jahren verabschiedet
Mit Marian Albustin verabschiedete der VFC nach fünf Jahren seinen Kapitän, der als absolute Führungsperson auf und neben dem Platz stets für Ordnung und Gerechtigkeit im Team sorgte. Er gab zu jeder Zeit 100 Prozent und zeigte den jüngeren Spielern den Weg. Das VFC-Präsidium bedankte sich: "Für die Entwicklung der Mannschaft und des Vereins war und ist unser Albu eine wichtige Säule. Er trug immer stolz das VFC-Emblem und wir sind sehr dankbar für seinen unermüdlichen Einsatz in gelb-schwarz." Torwart Mark Depta zieht es zurück in die Heimat und Schlussmann Leon Seefeld sucht eine neue Herausforderung. Stürmer Kamil Popowicz schlug das vorliegende Angebot aus. Daniel Böttcher muss Plauen aus beruflichen Gründen verlassen. Schweren Herzens verabschiedete sich der VFC zudem von vier echten Eigengewächsen. Die "jungen Wilden" Kevin Baumann, Jannes Schmidt, Fabian Stein und Marlon Siegel verlassen den VFC Plauen auf eigenen Wunsch, weil sie beruflich in die Welt hinausziehen wollen.
Statistik
VFC Plauen: Depta - Walther, Albert, Träger, Albustin (62. Limmer) - Fischer (46. Popowicz), Andreopoulos (62. Schmidt) - Morosow, Kretzer (90.+2 Siegel), Sovago/V (79. Stein) - Spranger
Schiedsrichter: Johannes Drößler (Gotha)
Torfolge: 1:0 Sovago (19.), 2:0 Popowicz (53.), 3:0 Schmidt (75.), 4:0 Limmer (79.)
Zuschauer: 348
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