Plauen. Die Lage ist Ernst. Noch eine Niederlage darf sich der Fußball-Oberligist VFC Plauen (11. Platz | 26:26 Tore | 20 Punkte) nicht leisten. Am Samstag treten die in akute Abstiegsgefahr geratenen Vogtländer beim VfL 96 Halle (14. Platz | 27:36 Tore | 19 Punkte) an. Der neue VFC-Präsident Ulrich Fischer wirkte auf BLICK-Nachfrage sehr besonnen: "In solch einer Situation geht es um Charakter. Es bringt wenig, vor lauter Angst um sich zu schlagen. Viel wichtiger ist, dass jetzt jeder das für ihn Möglichste tut", fordert der neue Vorstandsvorsitzende die Trainer und deren Mannschaft auf, in Halle drei Punkte zu erobern. Dass dies möglich ist, steht außer Frage.
Der VFC war zwischenzeitlich Fünfter!
"Wir waren Fünfter und standen gut da im Oktober. Aber wir haben leider aus unserer guten Position nichts gemacht", räumt Lucas Albert ein. Der 19-Jährige gilt als besonders talentiert. Immerhin spielte der gebürtige Vogtländer schon in den Nachwuchsabteilungen vom FC Carl Zeiss Jena und Erzgebirge Aue. Lucas Albert hatte einst bei Medizin Bad Elster mit dem Fußballspielen begonnen. Familiär bedingt ging es für den neunjährigen Spross dann 2008 nach Thüringen, wo er beim FC Motor Zeulenroda weiter kickte.
Der Greizer DFB-Stützpunkt-Trainer Thomas Stöcker nominierte später den Teenager sogar für einen DFB-Sichtungs-Lehrgang. In Heidelberg gehörte Lucas Albert vorübergehend zu den 30 Besten seiner Jahrgangstufe. Der ehemalige Sportgymnasiast schaffte aber den großen Durchbruch noch nicht. "Der Männerfußball ist eben doch etwas anderes", hat Lucas Albert inzwischen erkannt. Seine Einsicht passt wie eine Schablone auf die ganze VFC-Mannschaft und den bisherigen Saisonverlauf.
Der Knoten soll endlich platzen
Der VFC hat keine einzige hohe Niederlage kassiert und hat oft für seine Spielweise Lob bekommen. Weil das Team von VFC-Coach Daniel Rupf jedoch nur fünf Spiele gewinnen konnte, wackelt der Stuhl des Trainers zwangsläufig. Daniel Rupf ist auf kommenden Samstag gespannt: "Wir hätten etliche Punkte mehr. Aber unsere schlechte Chancenverwertung sorgt dafür, dass wir immer weiter zurückfallen." Dass ausgerechnet in diesem Spiel mit Stefan Fritzlar (8 Tore) der gefährlichste VFC-Angreifer wegen einer Gelbsperre ausfällt, bringt zusätzliche Würze in den Feuertopf.
Was auffällt: Stefan Fritzlar hat in 928 Einsatzminuten acht Tore erzielt. Lucas Albert bringt es im Vergleich dazu in 1.096 Spielminuten nur auf drei Treffer. Der Junge sprüht trotzdem vor Ehrgeiz. Das spürt man. Und der Knoten soll platzen. Der angehende Veranstaltungskaufmann hat seinen Lebensmittelpunkt derzeit in Jena. Sein Herz aber schlägt für den Vogtländischen Fußballclub, der am Samstag um 14 Uhr beim VfL 96 Halle antritt. Rotgesperrt ist Aleksandrs Guzlajevs, verletzt fallen Nils Bauer, Gregor Eigel und Edvardas Lucenka aus.
erschienen am 14.03.2019