Plauen. Mit einem 2:1-Sieg beim FC International Leipzig hat sich der VFC Plauen am 31. Oktober 2020 aus dem Punktspielbetrieb der Fußball-Oberliga verabschiedet. Seither ruht der Ball im Vogtlandstadion und allen anderen Spielstätten.
Nord- und Südstaffel hatten nach nur zehn Spieltagen den Corona-Lockdown vollzogen. 22 Wochen danach - oder genauer gesagt 158 Tage später - ist noch immer vollkommen unklar, wann und wie es weitergehen kann. "Wir wünschen uns alle, dass endlich wieder losgeht. Angesichts der Inzidenzwerte ist es aber kaum vorstellbar, dass die Saison jetzt fortgesetzt werden kann", lässt sich VFC-Präsident Thomas Fritzlar gar nicht erst auf die unzähligen Gedankenspiele ein.
Vier Vereine haben auch für Regionalliga gemeldet
Ganz sachlich verfolgen die Plauener den Ideenwettbewerb der Fortsetzungsstrategen, die jedoch immer wieder an ein und derselben Hürde straucheln. "Die Genehmigungsbehörde für ein Fußballspiel ist immer das Gesundheitsamt vor Ort. Verbandsbeschlüsse nützen mir im Vogtland von daher wenig, wenn sich die Inzidenzzahlen bei uns um die 300 oder 400 bewegen", ergänzt Thomas Fritzlar.
Immer wieder bringen Verbandsfunktionäre und Vereinsvertreter anderer Klubs neue Szenarien in die Diskussionsrunden ein. So hatte zum Beispiel der FC Rot-Weiß Erfurt von einer Vierer-Aufstiegsrunde gesprochen. RWE-Geschäftsführer Franz Gerber äußerte sich ganz konkret und sprach sich "für eine Play-off-Runde mit dem Spitzentrio FC Eilenburg, VfL Halle, Rot-Weiß Erfurt sowie dem Tabellenachten VFC Plauen", aus. Die vier genannten Vereine hatten sowohl eine Oberliga- als auch eine Regionalliga-Zulassung beantragt.
NOFV entscheidet am 16. April
Beim VFC glaubt man jedoch nicht, dass sich dieser Vorschlag noch umsetzen ließe. "Da wir nun auch im April nicht auf den Platz dürfen, kann man nach einem halben Jahr Pause nicht einfach loslegen. Deshalb erachte ich es als unrealistisch, dass in den kommenden Wochen Punkt, Aufstiegs- oder Pokalspiele in Plauen stattfinden. Auch wenn ich es mir wie jeder andere Spieler und Fan wünsche", bleibt Thomas Fritzlar sachlich.
Das Präsidium des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) wird am 16. April entscheiden. Die Tendenz ist klar: Saisonabbruch der Oberliga mit einem Aufsteiger (FC Eilenburg) und eventuell drei Absteigern. Das ist jedenfalls die am häufigsten geäußerte Wahrscheinlichkeit. Der Vorschlag, den Saisonstart 2021/2022 früher als geplant zu vollziehen, wird ebenso schwierig umsetzbar.
VFC-Sportvorstand Frank Günther hatte das bereits in einer Oberliga-Videokonferenz der Vereine deutlich gemacht. "Wir befinden uns im Corona-Hotspot-Gebiet. Im Vogtland müssen wir davon ausgehen, dass unsere Kicker erst Ende Mai oder gar im Juni wieder auf den Rasen dürfen", ließ Frank Günther wissen.
Die Zeichen stehen also auf Saisonabbruch. Zugleich kann es aber auch zu einer anderen Entscheidung kommen. Thomas Fritzlar bekräftigte am Dienstag auf Nachfrage: "Wir richten unseren Blick nicht nach oben, sondern nach vorn. Als Verein haben wir die Aufgabe, unsere Hausaufgaben zu erledigen und uns gut zu positionieren für den Neustart!"
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