Plauen. Weiter geht's. Fragen beantworten kann nach zwei Monaten Pause aber keiner. "Wir wissen nicht, was jetzt auf uns zukommt." Dieser Satz hallt durchs Vogtlandstadion. Denn der VFC Plauen steigt heute endlich wieder in den Trainingsbetrieb ein, Thomas Fritzlar steht aber schulterzuckend am Spielfeldrand.

Der Präsident hat sogar schon mit der vogtländischen Bundestagsabgeordneten Yvonne Magwas (CDU) telefoniert. "Es ist schon schwierig, wenn du im Amateursport den Trainingsbetrieb unter Coronaeinschränkungen organisieren musst. Aber unter 2G-Plus-Bedingungen dann bis zu 1.000 Zuschauer zu kontrollieren, das wird eine verdammt knifflige Aufgabe", blickt Thomas Fritzlar auf die beiden Heimspiele gegen Carl Zeiss Jena II (Samstag, 12. Februar, 13.30 Uhr) und den FC Rot-Weiß Erfurt (Sonntag, 6. März, 14 Uhr). Cheftrainer Robert Fischer hat noch ein ganz anderes Problem. "Wir haben ganze 18 Tage Vorbereitungszeit. Unsere Truppe muss am 6. Februar fit sein. Ich hoffe, dass wir bis dahin alle fit bekommen."

 

Zwei Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Der Coach hat für diese Woche zwei Testspiele gegen den VfB Schöneck und die Spielvereinigung Bayern Hof vereinbart. Beide Begegnungen werden zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, weil der Verein in der Kürze der Zeit keine Möglichkeit sieht, die Spieltageinsatzkräfte unter den scharfen Coronaschutzvorkehrungen sofort zum Einsatz zu bringen. "Zudem ist im Winter das Risiko einer Spielabsage sehr groß. Dann hätten wir sogar noch ein Minus in der Kasse, weil die kalkulierten Einnahmen nicht kommen", begründet der Verein, der auch nach zwei Jahren Coronapandemie wirtschaftlich so dasteht, dass man sich auf Fußball konzentrieren kann.

Ganz im Gegensatz zu Ligakonkurrent Merseburg. Das abgeschlagene Schlusslicht (nur 4 Punkte) hat seine Mannschaft beim Nordostdeutschen Fußballverband aus finanziellen Gründen abgemeldet und sich aus der Oberliga zurückgezogen. "Alle bisher durchgeführten Partien werden annulliert", teilt der NOFV mit. Die Spitzenstädtern wird somit der 2:0-Auswärtssieg beim 1. FC Merseburg "abgeknöpft". Spitzenreiter Krieschow muss seinen 9:0-Heimerfolg "zurückgeben" und Verfolger Carl Zeiss Jena II "verliert" den 7:0-Sieg in Merseburg.

 

Tabelle ist völlig verzerrt

Der VFC Plauen war bekanntlich als "Quotenspitzenreiter" in die Corona-Unterbrechung gegangen. Zur völlig verzerrten Tabelle will sich Cheftrainer Robert Fischer aber aktuell nicht äußern. "Es ist so viel unklar, dass ich alle nur darum bitten kann, sich voll reinzuhängen und die tolle Saison fortzusetzen. Das gilt auch für unsere Fans: Wir brauchen genau dieses Publikum wieder, dass uns zwischenzeitlich bis auf den ersten Tabellenplatz getragen hat."

 

Gabriel Hasenbichler geht zurück nach Bayern

Gabriel Hasenbichler, Stürmer des VFC Plauen, wechselt zur Rückrunde zurück zum FC Ehekirchen in die bayrische Landesliga. Aus beruflichen Gründen zog es Hasenbichler im Winter 2021 nach Sachsen, weshalb er zum VFC Plauen kam. Im April 2022 muss er arbeitsbedingt zurück nach Bayern. VFC-Geschäftsstellenleiterin Silja Schumann: "Wir möchten ihm keine Steine in den Weg legen und ermöglichen den Wechsel. Bis April wird Gabriel noch mit unserer Mannschaft trainieren. Wir wünschen ihm viel Erfolg, eine verletzungsfreie Zeit und bedanken uns für seine Einsätze im gelb-schwarzen Trikot."