Plauen. Vier Punkte Vorsprung vor Verfolger Bischofswerda. Die Regionalliga winkt bereits. Doch beim Fußballoberligisten VFC Plauen will Cheftrainer Karsten Oswald fünf Spieltage vor Ultimo nichts hören vom Aufstieg. Am Samstag treten die Vogtländer um 14 Uhr beim Ludwigsfelder FC an. Das ist der Tabellenzehnte. "Wir müssen die Ruhe bewahren und den Entwicklungsprozess fortsetzen. Ich erwarte von jedem Spieler und jedem im Umfeld, dass wir jetzt nicht reden, sondern es tun", fordert der Coach vollste Konzentration. Hart trainieren, Spaß am Fußball haben, selbstkritisch sein. Das ist das Ziel. Karsten Oswald geht sogar noch weiter: "Uns fehlt noch viel zur Regionalliga. Wir brauchen Wachstum auf dem Rasen, auf den Tribünen, im Umfeld, im wirtschaftlichen Bereich. Wenn mehr Leute zu uns kommen sollen, dann müssen wir uns aber auch selbst weiterentwickeln. Dieses Projekt hier ist ein dauerhafter Prozess", stellt der 48-Jährige klar.
Tolle Entwicklung
Entwickelt hat sich der Tabellenführer enorm. Das letzte Gegentor aus dem Spiel heraus kassierten die Plauen vor zwei Monaten gegen Bischofswerda. Danach durfte nur Dynamo Dresden beim Elfmeterschießen Tore gegen den VFC bejubeln. Freital (4:0), Dynamo Dresden (Sachsenpokal, 0:0 / 11-Meterschießen 6:7), 1. FC Magdeburg II (2:0), Halberstadt (1:0), Grimma (0:0), Wernigerode (5:0) und Arnstadt (2:0) rannten vergeblich an. Damit haben die Spitzenstädter seit 690 Minuten kein Gegentor aus dem Spiel heraus kassiert und die beste Defensive der beiden Oberligastaffeln des NOFV. Ebenso rekordverdächtig: "Zum Kader gehören inzwischen zwölf Spieler, die aus dem VFC-Nachwuchs stammen. Diesen Weg wollen wir fortsetzen", betont Karsten Oswald, der in diesem Bereich auf die Expertise von Jugendleiter und A-Junioren-Trainer Norman Zschach setzt. "Doppelpacker" Paul Dorn hatte den Plauener Nachwuchs zuletzt in der Nachspielzeit in Pirna-Copitz zum 2:1-Sieg und damit auf Platz zwei der Landesliga geschossen.
"Lasst uns zusammenhalten und unseren Sport genießen!"
VFC-Präsident Thomas Fritzlar weiß um den derzeitigen Balanceakt: "Seit dem Neustart haben wir unsere eigenen Ansprüche entwickelt und wir wissen auch um die große Vergangenheit des VFC. Gleichzeitig heißt die Realität aber Ludwigsfelde. Gegen diese Mannschaft haben wir letzte Saison zweimal verloren." Keine Angst, nur großen Respekt hat der VFC vor den spielstarken Randberlinern. Die Vogtländer kassierten in der Rückrunde bis jetzt lediglich zwei Gegentreffer und sind gut vorbereitet. Bis auf Louis Glaser, Daniel Heinrich und Kevin Walther (alle langzeitverletzt) melden sich alle VFCer bereit. Die Anspannung vor dem Spiel in Ludwigsfelde ist spürbar. Cheftrainer Karsten Oswald sieht es so: "Wir sind eine Ausbildungsmannschaft, die kurz vor der Facharbeiterprüfung steht. Noch haben wir lauter Lehrlinge, die auch von außen Hilfe brauchen", betont der Ausbildungsleiter und setzt fort: "Ich bin sehr dankbar, dass uns in Plauen keiner übermäßig unter Druck setzt und wir dadurch in Ruhe arbeiten können. Denn zu viel Druck geht in den Kopf und dann in die Beine. Lasst uns zusammenhalten und unseren Sport genießen", appelliert Karsten Oswald an Verein, Sponsoren, Stadt und Umfeld.
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