Auerbach. Immer dann, wenn eine Ära endet, wird es im Sport kritisch. Der VfB Auerbach durch- und erlebt gerade eine solche Zeit. Denn nach drei Jahrzehnten Erfolg unter Volkhardt Kramer lernt der Fußballoberligist gerade, wie schwer es ist, einen Manager dieses Formates zu ersetzen. Auch wenn der 71-Jährige nach wie vor für seinen Verein Sponsorengelder akquiriert und auf der Tribüne sitzt: Als Sportlicher Leiter fehlt der große Macher natürlich. Manch einer hatte für den VfB Auerbach nach dessen Abstieg aus der Regionalliga "einen gnadenlosen Untergang" vorhergesehen.

 

Kein leichtes Ehrenamt!

 

Doch die Talfahrt wurde gestoppt. Der 1906 gegründete Verein hat einige Überraschungen hervorgebracht. Kapitän Stefan Schmidt bescheinigt seinem neuen Präsidenten Ronny Kadelke: "Ich bin sehr froh, dass sich Leute gefunden haben, die in dieser schwierigen Zeit den Kopf oben behalten. Es gib ganz sicher deutlich leichtere Ehrenämter", betont der Torwart, der eigentlich im vergangenen Jahr schon seine aktive Laufbahn beenden wollte. "Ich möchte nicht mehr so weit fahren und fünfmal die Woche des Fußballs wegen unterwegs sein", begründet der 34-Jährige seinen Vereinswechsel in die Sachsenliga.

 

In schwierigen Zeiten Charakter bewiesen

 

Ronny Kadelke seinerseits "ist sehr froh, dass wir neben Cheftrainer Sven Köhler auf viele weitere Funktionäre setzen durften, die nach dem Abstieg aus der Regionalliga einfach weitergemacht haben. In schwierigen Zeiten sieht man, wer zu einem steht", betont der Unternehmer. Der VfB Auerbach war nach zehn Jahren Regionalligazugehörigkeit abgestiegen und ganz schlecht in die Oberliga gestartet. "Dass wir uns von Platz 15 am Ende der Saison bis auf Rang sechs nach oben gearbeitet haben, ist für mich die größte Freude. Denn ich habe hier viele wunderbare Leute kennengelernt, denen ich von ganzem Herzen Erfolg wünsche. Und den hatten wir zuletzt", meldet sich Stefan Schmidt noch einmal zu Wort. Dem BLICK-Reporter sagt Stefan Schmidt: "VfB Auerbach, die schönste Fußballzeit in meinem Leben!" Die kommende Saison wird nicht leichter. Aber der freie Fall - so wie zwischenzeitlich zu befürchten war - den haben die Auerbacher verhindert. Gut so!