Es sind nur wenige Gehminuten vom Wohnhaus zum Garten in der Zeulenrodaer Straße in Pausa. Als Elke Schaal am vorigen Samstagmorgen so wie jeden Tag zum dortigen Entenstall lief, um das hölzerne Tor zu öffnen, sah sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Das Tor war von jemand geöffnet worden. Dann die nächste böse Überraschung: Der Zaun war niedergedrückt worden. Als Elke Schaal dann die Tür zum Entenhäuschen öffnete und auf keines der beiden Tiere stieß, wusste sie sofort Bescheid. "Die Enten waren gestohlen worden." Die Pausaerin informierte schnell ihren Ehemann, dann die Polizei. Der materielle Wert liegt bei rund hundert Euro. Aber den Kleintierzüchtern geht es um mehr.
Große Freude an den Tieren
Für sie, beide sind EU-Rentner, ist der Verlust besonders schmerzhaft, denn die beiden Tiere waren zur Zucht bestimmt. Im Mai hätte das weibliche Tier die Eier gelegt. "Wenn die Enten dann schlüpfen und man sieht, wie sie wachsen, da habe ich meine Freude daran", sagt Elke Schaal. Sie kümmert sich neben den Warzenenten, von welchen das Paar jetzt noch acht hat, die im vorigen August schlüpften, auch um die Hühner. Früh werden die Ställe geöffnet, damit das Geflügel nach draußen ins Freie auf die Weide kann, am Abend schließt die Pausaerin die Ställe. Die anderen Tiere wie Schafe, Kaninchen und ein Rind versorgt Thomas Schaal. Für das Paar ist die kleine Tierzucht ein schönes Hobby und ein kleiner Zuverdienst.
Nicht der erste Diebstahl von Enten
"Seit über zehn Jahren haben wir den Garten", sagt der Pausaer. Nach und nach schaffte man sich verschiedene Tiere an. So einige Leute freuen sich, wenn die Schafe der Schaals in der warmen Jahreszeit ein paar Wiesen abfressen, denn dann braucht das Gras nicht selbst abgemäht zu werden. Der jetzige Diebstahl ist nicht der erste der Art. "Es war im Jahr 2020, kurz vor Weihnachten, als uns acht junge Enten, die zum Schlachten bestimmt waren, gestohlen wurden", erinnert sich Thomas Schaal. Leute hatten die Enten als Weihnachtsbraten bei den Schaals bestellt, und dann das. "Sie wurden auch über Nacht gestohlen, es waren früh alle weg." Der Pausaer ist sich sicher, dass der Dieb - so wie jetzt auch - die Gegebenheiten vor Ort kannte, denn in der Dunkelheit sieht man nicht, dass sich Enten in den Ställen befinden. "Ich informierte zwar den Bürgermeister, und der riet mir auch, die Polizei zu informieren, aber ich dachte, die Polizei kann ja auch nichts tun." Der Wert lag damals bei rund 450 Euro. Heute würde Thomas Schaal - so sagt er - anders handeln und den Diebstahl zur Anzeige bringen, so wie er es jetzt getan hat.
Die Beamten rückten am gleichen Tag bei den Schaals an, nahmen die Diebstahl-Anzeige auf. Hoffnung besteht eigentlich nicht, dass die Tiere wieder auftauchen. Trotzdem: Thomas und Elke Schaal hoffen, dass vielleicht doch jemand etwas in der Nacht vom vorigen Freitag zum Samstag gehört oder gesehen hat. Denn ringsum stehen mehrere Wohnhäuser. Und: Die Schaals werden ihre Ställe zukünftig besser sichern, mit Kamera und Schloss.
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