Pausa. Die Gas-Problematik hält neben den Privathaushalten auch die Unternehmen hierzulande in Atem. Engpässe bei der Versorgung, vor allem im Hinblick auf den nächsten Winter, werden befürchtet. Der Tubenhersteller Linhardt in Pausa, der bei der Produktion auf Gas angewiesen ist, hat jetzt die Initiative ergriffen und Vertreter aus der Politik und dem zuständigen Netzbetreiber zum Gespräch eingeladen. "Wir sind von vorn bis hinten auf Gas angewiesen", sagt Marco Grünler, stellvertretender technischer Leiter. Es wird als Prozessgas verwendet, ist nötig für die Produktion. Denn: "Die Qualität muss garantiert sein."
Was wird in der Notsituation
Bei rund 69 Prozent liegen die Vorräte, war von Elisabeth Peter, Einkaufsleiterin der Linhardt Group, zu erfahren. Das Ziel des Unternehmens besteht darin, dass man den sogenannten "geschützten Kunden" zugeordnet wird. Das bedeutet, dass diese in einer möglichen Notsituation mit Gas prioritär versorgt werden. Der Tubenhersteller suchte bereits vorab den Kontakt zu Yvonne Magwas (CDU), Bundestagsabgeordnete aus dem Vogtland. Sie hatte ein Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gesandt. Darin machte sie auf die Linhardt GmbH & Co. KG und die "systemrelevante Bedeutung" des Verpackungsunternehmens aufmerksam. Wie Elisabeth Peter ausführt, werden Verpackungen auch für medizinische Produkte in der Onkologie produziert.
Im Gespräch nahm sie auch zu Einsparmöglichkeiten Stellung. "Wir haben den Gas- und Stromverbrauch reduziert." Eine neue Regelung der Abluft bringe sechs Prozent Einsparung. "Wir haben keine Lösung parat", so Jörg Scheibe, Geschäftsführer vom Netzbetreiber "iNetz" in Chemnitz. "Die Situation ist auch für uns dramatisch." Wenn es zur Klassifizierung der geschützten Kunden komme, habe man die Dinge nicht mehr in der Hand. "Dann tritt die Bundesnetzagentur als Verteiler auf, wir sind dann Befehlsempfänger. Wir glauben nicht, dass die Firma Linhardt aus der Belieferung rausfallen wird."
erschienen am 15.08.2022