Tirpersdorf . Mit einem Präsent hat Andreas Heinz dem TTV 79 Tirpersdorf eine Freude gemacht. Der Landtagsabgeordnete überreichte dem Verein fünf Tischtennisschläger, Reinigungsmittel und Bälle. "Gerade auch für unsere Nachwuchsspielerinnen und -spieler ist das eine schöne Sache, denn oft spielen die Kinder mit Uralt-Schlägern von den Eltern", berichtet Bernd Schilbach, der Pressesprecher des Vereins. Zum Damentraining unter der Anleitung von Übungsleiterin Kasandra Hartl staunte der Besucher. "Hier geht's temposcharf und flott zur Sache am Tisch", stellte der Wahlkreisabgeordnete fest.

 

Die Mädels sind großartig

 

Der Vereinsvorsitzende Jens Pöhler verriet: "Unsere Mädels schafften mit der Spielgemeinschaft Tirpersdorf/Heinsdorfergrund in dieser Saison Großartiges. Sie behaupteten sich in der Landesliga der Damen mit einem fantastischen fünften Platz in der Endabrechnung!" Mike Böhmer hat die Tirpersdorfer Nachwuchstalente Chantal Prochnau und Valentina Bonarerwitz immer wieder zu Höchstleistungen motiviert. Dabei erkennt man am LPZ-Wert eines jeden Spielers seine Spielstärke. Bei Chantal beispielhaft stand Ende 2021 der Wert bei 1.250 - aktuell ist der LPZ auf 1421 gewachsen.

 

Dankeschön für die Präsente

 

Valentina Bonarewitz, Chantal Prochnau und Kasandra Hartl spielten in dieser Saison mit Sandra Licht-Großpietzsch (Heinsdorf), Yvonne Läster und Lea Riedel eine wunderbare Saison. "Oftmals wuchsen sie über sich hinaus und sie holten grandiose 10:18 Punkte gegen starke Gegnerinnen aus Leipzig bis Mittweida", freut sich Pressesprecher Bernd Schilbach. Dabei kommt es beim Tischtennis auf die Schnelligkeit des Balles und auf die Rotation an. Wobei eine vernünftige Rotation nur mit intakten Belägen erzeugt werden kann. "Von daher bedanken wir uns herzlich für die Präsente. Wir benötigen immer Equipment", fügte Bernd Schilbach hinzu.

 

Es werden Tischtennisspielerinnen gesucht

 

Die Frauenliga ist gerade im ländlichen Raum in Deutschland leider sehr schwach mit Mannschaften besetzt. Jens Pöhler weiß: "Das liegt einfach daran, dass viele Teams nur eine oder zwei gute Frauen in ihrem Verein haben - wenn überhaupt. Doch um eine Mannschaft zu bilden sind mindestens vier Frauen notwendig. Da man auch mit Krankheit oder Verletzungen rechnen muss, sind sechs bis sieben Spielerinnen für ein Team notwendig", rechnet der Vorsitzende vor. Eigens dafür gründeten die Heinsdorfer und Tirpersdorfer eine Spielgemeinschaft und holten sich die Jugendfreigabe der Auerbacherin Lea Riedel ein.

 

Zur aktuellen Situation

Im Vogtland gibt es derzeit die Frauenmannschaft von Post Plauen, die dieses Jahr wenn kein Wunder geschieht, den Weg aus der Sachsenliga in die Landesliga gehen muss. In der Bezirksliga spielen noch seit diesem Jahr die Ellefelderinnen mit, die einen guten dritten Platz in ihrer ersten Saison holten. Für das Vogtland sind drei Mannschaften nicht viel - und deswegen beantragten die Verantwortlichen des Kreisfachverbandes Oliver Großpietzsch und Mike Böhmer eine besondere Genehmigung. Über den Sächsischen Tischtennisverband wurde im DTTB-Bundestag (das ist das höchste Gremium im Tischtennis in Deutschland) beantragt, dass die Frauen in Deutschland zwei Spiellizenzen für zwei unterschiedliche Vereine bekommen können.

 

Tirpersdorf ist gut aufgestellt

So können die Frauen in ihrem Verein bei den Männermannschaften mitspielen, gleichzeitig aber auch in einem Frauenteam aufgestellt werden, welches bei einem anderen Verein angesiedelt ist. Diese Regelung hätte für den deutschen Frauentischtennissport eine besondere Wirkung entfalten können, denn Top-Spielerinnen aus dem Vogtland, wie die junge Röthenbacherin Lena Müller oder die für Muldenhammer spielende Melanie Weiß würden gerne auch in Frauenmannschaften an den Start gehen können. "Der Antrag wurde am 19. November 2022 im DTTB-Bundestag leider mit 29:71 Prozent abgelehnt. Die Verbandspräsidentin Claudia Herweg sieht dennoch gewisse Chancen, hier Regelungen zu verändern", berichtet Bernd Schilbach. Jedoch müssen die Auswirkungen erst genau analysiert und gerade auch bei den Bundesligisten entsprechend mit Lobbyarbeit unterfüttert werden.

 

Tischtennissport braucht Nachwuchs

"Der Tischtennissport braucht Hilfe. Das habe ich zur Eröffnung des Nachwuchsleistungszentrums aus Tirpersdorf mitgenommen", berichtet Andreas Heinz. Die Nachwuchsgewinnung steht hier genauso im Mittelpunkt wie das Training von ambitionierten Sportlern. Bernd Schilbach freut sich über Anregungen: "Vielleicht gibt es auch noch alternative Ideen, den Frauen- oder auch Männersport weiter in der Region aufzuwerten. Es wäre diesem tollen Sport auf jeden Fall zu wünschen, um auch die Erfolge der vogtländischen Frauenteams konsequent weiterzuentwickeln." Wir drücken für die nächsten Jahre beide Daumen.