Pausa. Mit 25 Jahren hat man das ganze Leben noch vor sich. Träume von Familie und Karriere. Einem Pausaer intelligenten jungen Mann war dies einst nicht vergönnt. Er starb in diesem Alter. Ute Arnold vom Heimatverein hat sein Leben erforscht. Die hohe Stele nahe des Friedhofeinganges in Pausa, linker Hand, fällt ins Auge, auch wenn der Zahn der Zeit an ihr genagt hat. Gedacht wird mit diesem außergewöhnlichen Mal aus Stein Dr. phil. Theodor Klemm, geboren am 6. Dezember 1854.
Pausaer starb sieben Tage nach seiner Diplom-Promotion
Der Pausaer, der einst in Leipzig studierte, starb am 25. Februar 1880 in Leipzig, sieben Tage nach seiner Diplom-Promotion. Theodor Klemm hatte mit 25 Jahren sein ganzes Leben noch vor sich. Doch das Schicksal wollte es anders.
"Die Tragik des jungen Mannes, sein Schicksal hat uns interessiert", spricht Ute Arnold für den Pausaer Heimatverein. "Wir wollten mehr über sein Leben wissen." Eine langwierige Arbeit begann. Die Nachfahren in Oberreichenau freuten sich über das Engagement, konnten aber wenig Informationen liefern. Zunächst schaute Ute Arnold in alten Kirchenbüchern in Pausa nach, bekam Unterstützung von der Kirchgemeinde. Von 1862 bis 1868 besuchte Sohn Theodor die Selectenschule in Pausa. In Plauen absolvierte er von 1868 bis 1876 das Königliche Gymnasium.
Archiv der Universität Leipzig hilft weiter
"Dann habe ich die Suche ausgeweitet und mich an das Archiv der Universität Leipzig gewandt", so Ute Arnold. In Leipzig hatte Theodor Klemm einst studiert. Mit 21 Jahren wurde Theodor Klemm immatrikuliert. "Er wohnte bei seinem Onkel in Leipzig in der Rittergasse." Vom Archiv der Stadt Leipzig erhielt sie den Sterbeeintrag und den Totenschein. Auch die Todesanzeigen von Theodor Klemm im "Leipziger Tageblatt" und im "Vogtländischen Anzeiger" konnten gefunden werden. Woran der junge Mann starb? "Aus familiären Überlieferungen ist bekannt, dass Klemm "überstudiert" gewesen sein soll", so Ute Arnold. Eine eventuell geistige Erschöpfung mit Todesfolge soll die Ursache gewesen sein. "Nach längerem Leiden und eben beendetem Universitätsstudium", so steht es in der Todesanzeige, verstarb "im 26. Lebensjahr unser guter Sohn, Bruder und Schwager". Es ist die Tragik eines jungen Menschen, der sich keine Sporen verdienen konnte. Sein ganzes Leben stand ihm noch bevor.
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