Mit Frohsinn und Leichtigkeit wurde die neue Scheune des Vereins Bürgerinitiative zum Schutz der Natur und Umwelt von Gold- bis Rosenbach am Samstag eingeweiht. Zahlreiche Gäste waren aus diesem Anlass auf die Streuobstwiese gekommen. Was dies mit dem Märchen vom süßen Brei zu tun hatte:

Dankbarkeit und positive Energie bestimmten den Vormittag auf der Streuobstwiese nahe Kloschwitz. Anlass war die fertiggestellte neue Holzscheune, die ihrer Bestimmung übergeben wurde.

Peter Luban, Vorsitzender des Vereins Bürgerinitiative zum Schutz der Natur und Umwelt von Gold- bis Rosenbach, hieß kleine und große Besucher, Gäste mit Schlips und Hemd, in Tracht oder mit T-Shirt samt Namensschild - das waren die Vereinsmitglieder - herzlich willkommen. So unterschiedlich die Menschen auch anzuschauen waren, vereinte sie der gleiche freudige Anlass. "Vor zwei Jahren hatten wir den Entschluss gefasst, eine Scheune zu errichten", erinnerte Luban an die Anfänge des Bauvorhabens. Die Spendenaktion erfuhr eine breite Unterstützung, ob im Verein selbst, der rund 320 Mitglieder zählt, ob von Sponsoren oder interessierten Menschen. "Es wurde wie beim süße Brei", so der Rößnitzer, der auch als Künstler bekannt ist. Die Spendenaktion wurde als Crowdfunding-Aktion der Bundesumweltstiftung initiiert und zudem durch die Medien unterstützt. Viele Helfer brachten sich mit Eigenleistungen ein, auch Schüler halfen mit. So kamen für den Scheunenbau und den nahe gelegenen neuen Info-Punkt für Wanderer und Spaziergänger rund 35.000 Euro zusammen. Von zwei Aspekten, die bei dem Projekt zusammenkamen, sprach Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas. "Der Schutz der Natur und dabei die Leute mitzunehmen Einfach angepackt, das ist euer Motto gewesen." Steffi und Gert Müller vom vogtländischen Bergknappenverein übergaben einen Blumenkorb an Peter Luban.

Erhalt der vogtländischen Natur

Seit 28 Jahren ist der Verein, der als Bürgerinitiative gegründet wurde, aktiv. Anlass war im Jahr 1993 der Erhalt der vogtländischen Natur, die dem Tagebau geopfert werden sollte. "Wir hatten schon einmal 35.000 Mark gesammelt", erinnerte Pater Luban. Das war, als die Fläche gekauft wurde, um den geplanten Tagebau zu verhindert. "Wir sammelten damals alles Geld in bar." Der Kauf war ein Meilenstein für den Verein, denn damit war die Fläche nahe Kloschwitz für die Zukunft gesichert vor Wirtschaftsinteressen. Auf einer Fläche von 3,47 Hektar wurden dann in den Jahren 2016 bis 2019 in gemeinsamen Arbeitseinsätzen insgesamt 220 Obstbäume - darunter viele alte Sorten - gepflanzt. Jeden Herbst wird zudem symbolisch der Baum des Jahres in die Erde gebracht, wobei vor allem die Kinder als nachfolgende Generation mit eingebunden werden. "Wir sind an weiteren Mitgliedern interessiert", sagte der Vereinschef am Samstag. Für zehn Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr ist man dabei.

Alle packten mit an 

Zum Gelingen des Scheunenfestes zur Einweihung trugen ebenso viele Menschen bei. "Helfer haben die Bänke hochgeschleppt", so Peter Luban. Einige schenkten Kaffee aus, andere standen am Grill und verkauften Roster. Joans Scherzer, ganz in grün gekleidet, führte durchs Programm. "Ich bin heute ein kleiner Entertainer", scherzte der junge Mann, der ganz in grün gekleidet war. Für Frohsinn und Schwung unter freiem Himmel sorgten die Folkband Liedvogt aus Plauen und die Trachtengruppe aus Weischlitz. Bei schönstem Spätsommerwetter konnten die Gäste so einiges erleben: Kräuterfrau Christine Schwabe bot ein Knozi-Elixier zum Probieren an. "Als Überlebenselixier ist es in Corona-Zeiten besonders zu empfehlen", meinte sie. Damit könne man sogar anschließend zum Zahnarzt gehen. Damit meinte sie den darin enthaltenen Knoblauch, der nicht riecht. Auch Guacamole und Goldene Milch, die hauptsächlich aus Kurkuma besteht, fanden sich in ihrer altertümlichen Buckelapotheke. Leckere Brotschnitten mit Kräuteraufstrichen, verziert mit Blumen, waren bei Kräuterfrau Petra Jeschke aus Lottengrün erhältlich. Ihren bewährten Hustensaft hatte Anita Seifert aus Pausa dabei, Jana und Mario Schaller aus Weischlitz ihren selbst produzierten Honig. Wer wollte, konnte einen Nistkasten aus Holz herstellen oder sich Kartoffelsorten bei Steffen Janke bestaunen. Bastelstraße und Kinderschminken waren für die kleinen Leute gedacht. Weitflächig waren die Stände verteilt, und überall gab es etwas zu sehen, zu hören oder zu erkunden. Hingucker war der sanierte Leiterwagen, mit Blumen geschmückt, der aus dem Jahr 1936 stammt.