Plauen. Das Rennen um den Chef-Sessel im Landratsamt hat begonnen. Am Dienstag trafen die Kandidaten bei einer Podiumsdiskussion im Scharlander der Sternquell-Brauerei zu einem ersten Schlagabtausch aufeinander.
Für das Amt bewerben sich Janina Pfau (Linke), Uwe Drechsel (parteilos), Thomas Hennig (CDU), Thomas Fiedler (SPD) und Roberto Rink (DSU). Organisiert wurde das Treffen vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW).
Die anwesenden Gäste sprachen im Nachgang von einem fairen Aufeinandertreffen der Bewerber. Einzige Kritik an der Veranstaltung: Fragen aus dem Publikum wurden nicht wie angekündigt zugelassen. Die Zeit hat dafür nicht mehr ausgereicht, erklärten die Organisatoren. Ansonsten versuchte jeder aus dem Quintett, mit klaren Ansagen zu punkten.
Der amtierende Vize-Landrat Uwe Drechsel versprach, die im Sachsenvergleich zu hohe Kreisumlage zu senken. Die Kommunen im Vogtland müssen derzeit 89 Millionen Euro jährlich an den Kreis zahlen. Zu seinen Zielen gehört die Entwicklung der Berufsakademie Plauen zur dualen Hochschule. Der Klingenthaler Oberbürgermeister Thomas Hennig, der auch Vizepräsident des Städte- und Gemeindetages Sachsen ist, will den Landkreis zu einer echten Dienstleistungsbehörde umbauen. Dazu gehöre eine jeden Samstag geöffnete Kfz-Zulassungsstelle. Rink, der mit Unterstützung der AfD Landrat werden will, setzt auf regionale Kreisläufe. Demnächst will der Spediteur ein Wasserstoffprojekt vorstellen.
Linken-Kreischefin Pfau möchte Voraussetzungen schaffen, um handwerkliche Berufe jungen Leuten schmackhaft zu machen. Fiedler, der als Jurist tätig ist, fokussierte sich in der Diskussion unter anderem auf die Förderung von Schulabbrechern, die der Arbeitsmarkt dringend brauche.
Er überraschte mit klaren Aussagen über Karrieredenken in der Politik. Das Vogtland entscheidet am 12. Juni über die Nachfolge von Landrat Rolf Keil (CDU).
erschienen am 23.04.2022