Plauen. In einer Festveranstaltung wird kommenden Samstag im Vogtlandmuseum dem Geburtstag von Erich Ohser gedacht. Am 18. März vor 120 Jahren erblickte der brillante Karikaturist und Illustrator im vogtländischen Untergettengrün das Licht der Welt. Bereits jetzt erschien ein weiteres Buch über den Erfinder der "Vater-und-Sohn" - Bildgeschichten. Autor Lutz Kowalzick beleuchtete speziell die politische Karikaturen von Erich Ohser in der sozialdemokratischen Zeitschrift "Vorwärts" zwischen 1930 und 1933. Am Freitag übergab er zur Buchpräsentation im Rathaus Eric Holtschke - er ist der Fraktionsvorsitzende von SPD, Grüne und Initiative Plauen im Plauener Stadtrat - ein frischgedrucktes Exemplar.
Bildsprache spiegelt historische Ereignisse wider
Die im Buch enthaltenen 150 Karikaturen sind Zeugnis aus den letzten Jahren der Weimarer Republik vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. In seiner typischen Bildsprache spiegelt Ohser die Geschehnisse und Entwicklungen jener Jahre wider, die letztlich zur Niederlage der demokratischen Kräfte in Deutschland führten. Die Zeichnungen orientieren sich meist an aktuellen tages-, sozial- und wirtschaftspolitischen Ereignissen.
Autor kommentiert Zeichnungen
In den Abhandlungen ordnet Kowalzick Ohsers Karikaturen mit Kommentaren und Hintergrundinformationen ins Zeitgeschehen ein. Zur Buchpräsentation im Plauener Rathaus wies er darauf hin, dass die Zeichnungen von wenigen Ausnahmen abgesehen, seit 90 Jahren nicht mehr in gedruckter Form erschienen sind. Nach eigenen Worten erhielt der Verfasser viel Unterstützung von der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung. Erhältlich ist die Publikation zum Preis von 12,99 Euro in der Stadtgalerie-Buchhandlung Thalia.
Neue Ausstellung in Vorbereitung
Derzeit wird im Erich-Ohser-Haus an der Nobelstraße die neue Ausstellung "Vater und Sohn in Amerika - e.o.plauen trifft Frank Kings Gasoline Alley" vorbereitet. Rundgänge sind ab dem ersten April-Wochenende möglich. Wer die aktuelle Schau "Körperformen - Aktdarstellungen von Erich Ohser" sehen möchte, hat noch bis zum 26. März die Gelegenheit dazu.