Plauen. Extremer Starkregen. Jahrhunderthochwasser in kurzen Abständen. Der Mensch muss sich vorbereiten. Denn die nächste Flut kommt ganz bestimmt. "Jeder Bürger sollte sich mit dem Thema privater Hochwasserschutz gründlich befassen. Der Schutz vor Starkregen und Dauerniederschlag kann durchaus schlimme Folgen verhindern", betonte Carla May. Die Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Plauen hat sich ausführlich dieser Problematik gewidmet. Viele Menschen wissen demnach oft gar nicht, dass sie gefährdet sind. Wissenschaft und Behörden reichen den Menschen jetzt aber ein digitales Handbuch, welches jederzeit online einsehbar ist. Die Datenbank im Internet wächst ständig. Sie wurde von der Stadt Plauen vorgestellt.
Es gibt eine Beratungsstelle zur Starkregen- und Hochwasservorsorge
Carla May begrüßte zur Informationsveranstaltung rund 30 Interessierte im Ratssaal. Dr. Sebastian Golz brachte die neuesten Erkenntnisse von der Hochschule für Technik und Wissenschaft aus Dresden mit. Der Ingenieur arbeitet im Institut "Bauen im Klimawandel" und empfiehlt "allen Eigentümern in gefährdeten Gebieten einen Hochwasservorsorgeausweis." Dr. Gabriele Stich von der sächsischen Beratungsstelle zur Starkregen- und Hochwasservorsorge stellte klar: "Unser sächsisches Hochwasserschutz-Förderprogramm ist bis jetzt einzigartig in Deutschland. "Wer sich vor Überschwemmungen und Schäden in Eigenvorsorge schützen möchte, dem helfen wir." Dazu muss man wissen, dass weder Staat, Land, noch die Kommune die Menschen vor neuerlichen Hochwassern schützen kann. "Wir können es nur zusammen schaffen. Eigenvorsorge und staatliche Maßnahmen lassen sich gut kombinieren", gibt sich Dr. Gabriele Stich zuversichtlich.
Welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Mit welchen Maßnahmen man sein Haus und Grundstück schützen vor einer Überschwemmung schützen kann, "dazu empfehlen wir zum Beispiel einen Vororttermin. Dann kommt ein sachkundiger Experte und die private Hochwassereigenvorsorge wird konkret ausgearbeitet", rät Dr. Sebastian Golz. Besonders gefährlich: "Es kommt neuerdings immer häufiger zu Überflutungen ohne Gewässerbezug. Das heißt, die Betroffenen wohnen in Gebieten, in denen kein Fluss oder See in der Nähe ist. Sie machen sich deshalb kaum zum Thema Überschwemmung Gedanken", erörtert Dr. Sebastian Golz. Wenn dann der starke Dauerregen einsetzt, drückt es das Wasser zum Beispiel durch die überforderte oder verstopfte Kanalisation nach oben. Tiefgaragen, Keller, aber auch Häuser in Niederungen werden dann geflutet. Unter anderem gibt es zum Schutz davor wasserdichte Türen, Fenster und oder Alu-Dammbalken-Systeme, die schnell und effektiv als Schutzwände aufgebaut werden können und so noch besser schützen als der klassische Sandsack.
Gesetzgeber sagt: "Jeder Bürger steht selbst in der Pflicht!"
Klimaanpassungsmanagerin Carla May: "Die Verantwortung für den Hochwasserschutz ist primär eine staatliche Aufgabe, doch für die Sicherung des Grund- und Gebäudeeigentums ist laut Wasserhaushaltsgesetz jeder Bürger selbst in der Pflicht. Das Wissen um die Gefahren und die notwendige Vorsorge sind der beste Weg, sich und seinen Besitz zu schützen. Deshalb bieten wir den Bürgern Hilfe und Kontakt zu den Experten an", bekräftigt Carla May. Weitere Informationen gibt es im Internet.
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