Plauen. Keiner hat es so richtig mitbekommen. Das Mammengebiet in Plauen feiert 50 Jahre. Und ausgerechnet jetzt erlebt diese Wohngegend ein unerwartetes Comeback. Der Leerstand in der Plattenbausiedlung ist deutlich gesunken, nachdem viele Blöcke weggerissen und durch Grün ersetzt wurden. Außerdem haben hier mit der Wohnungsbaugesellschaft Plauen (WbG) und der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft Plauen (AWG) die beiden größten vogtländischen Vermieter das Sagen. Das sorgt für eine außergewöhnlich hohe Stabilität in Sachen Mietpreis sowie Sauberkeit und Ordnung.
85.000 Euro Fördergeld
WbG-Marketingmitarbeiter Julian Wurziger meldete sich jetzt mit einer richtig guten Nachricht: "Die Wohnungsbaugesellschaft und die Stadt Plauen werten das Mammengebiet auf. Im Rahmen des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Förderprogramms 'Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung' erhält die Plauener Wohnungsbaugesellschaft eine Fördersumme von rund 85.000 Euro von der Plauener Stadtverwaltung", heißt es in der Mitteilung. Die Mittel stammen dabei teils vom Bund sowie vom Freistaat Sachsen und der Stadt Plauen. Das Ziel des Modellvorhabens "ZUKUNFT LEBEN im Plauener Süden" ist es, das Stadtgebiet zu einem nachhaltigen und nachgefragten Wohn- und Lebensquartier der Zukunft zu entwickeln. Insgesamt profitieren davon fünf Standorte im Mammengebiet.
Umfangreiche Neugestaltungen
An der Paul-Söllner-Straße und der Clara-Wieck-Straße stehen ab September 2024 umfangreiche Neugestaltungen der Grünflächen an. Bereits umgesetzt ist der Umbau von drei Spielplätzen mit neuen Geräten an der Paul-Söllner-Straße 5, der Albin-Enders-Straße 11 und der Arwed-Roßbach-Straße 7. Der jungen Architektin Marie Lorenz merkt man die Freude an ihrer Arbeit an: "Es sind nur einige unserer geplanten Maßnahmen, die wir in Zukunft fortsetzen. Damit das Wohngebiet langsam attraktiver wird", stellt Marie Lorenz in Aussicht. Der Ideenkatalog ist gewachsen und bereits stichhaltig. Zur Aufwertung ehemaliger Rückbauflächen des Mammengebietes gibt es eine extra Internetseite von der Stadt Plauen.
Erste Maßnahmen umgesetzt
Markus Löffler ist der Fachbereichsleiter Bau und Umwelt: "Wir haben bereits begonnen mit den ersten Maßnahmen und werden in den nächsten Jahren das umsetzen, was für unsere Stadt machbar und möglich ist", blickt der junge Fachbereichsleiter nach vorn. Julian Wurziger von der WbG ergänzt: "Passend dazu findet am 17. August 2024 das von unserer Wohnungsbaugesellschaft und der Stadt gemeinsam veranstaltete Sommerfest im Mammengebiet statt." Das Mammenfest wird der Auftakt für die Menschen vor Ort. Denn an diesem Tag wird es auch Informationsstände geben, wo die Bewohner ganz viel erfahren können rund um ihren Stadtteil. "Auf der Wiese neben und dem Platz vor dem Indoor-Spielplatz erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Live-Musik, lokale Markt- und Beteiligungsstände der Stadt, sowie jede Menge Spielspaß und Verpflegung."
Gefeiert wird auf der Wiese vom ehemaligen Ernst-Schneller-Block
Für alle älteren Plauener: Es handelt sich um die Wiese, wo früher der Wohnblock Ernst-Schneller-Straße 1 bis 9 gestanden hat (heute Gebrüder-Lay-Straße). Direkt auf diese Wiese schauen Klaus und Annerose Böttger: "Wir sind hier im Mai 1975 eingezogen, gehörten beinahe zu den ersten Mietern und freuen uns sehr, dass unser Mammengebiet heute so viel Grün zu bieten hat. Wir sind hier glücklich." Weitere Informationen zum 1. Mammenfest gibt es hier bei blick.de in der kommenden Woche. Der Eintritt zum Fest ist frei. Hintergrund: Von 1974 bis 1989 waren die Wohnungen im Mammengebiet überaus beliebt. Nach dem Ende der ehemaligen DDR zogen hunderte Menschen weg. In den vergangenen zehn Jahren ist dieser Stadtteil auch für etliche Familien Heimat geworden. Denn die Infrastruktur passt. Zwei Schulen, zwei Kindergärten, das Kindercafé Mücke, Vereine, eine sehr gute ÖPNV-Anbindung - das alles ist hier bereits vorhanden.