Reuth. Den "Tag der Vogtländer" feiern alle zwei Jahre tausende Menschen. Das größte Heimatfest der Region gastierte unter anderem schon in Städten wie Plauen, Reichenbach, Schöneck, Adorf oder Elsterberg. Weshalb sich ausgerechnet das kleine Reuth in die Veranstalter-Hitliste eintragen durfte? Das erfuhr die "Sternquell hilft"-Mannschaft bei einem ausgesprochen lustigen Vorortbesuch. Vera Tröger vom Heimatverein hatte die Heimat-Brauerei um Unterstützung gebeten. "Wir sanieren unser Vereinshaus während der Coronapandemie und sind an unsere Grenzen geraten. Denn es werden uns keine Mittel mehr zur Verfügung gestellt. Es stehen jedoch noch wichtige Arbeiten an", schrieb die Frau, die dem Vorstand des Heimatvereins Reuth 2006 e.V. angehört. Produktmanager Thomas Münzer und Gebietsverkaufsleiter René Hofmann machten sich auf den Weg zur berühmten Reuther Linde, die als Wahrzeichen des 400-Seelen-Ortes weithin bekannt geworden ist.
"Für uns zählt nur die Zukunft"
"Unsere Brauerei ist da", jubelte die extra auf den Sportplatz bestellte Baubrigade um Hauptinitiator Wolfgang Schödel. Der Hobbybauleiter hat genau wie seine Kameraden bereits einige Lebensjahre auf dem Buckel. "Aber für uns alle zählt trotzdem nur die Zukunft. Wir wollen, dass hier in Reuth wieder was geht", prostete der Pionier in die heitere Runde. "Der Kasten Bier kommt genau richtig", stellte Thomas Bunzel im Namen aller Anwesenden klar. Im Gespräch erfuhren die Brauereivertreter von unglaublichen Ereignissen. Da war dieses Spaßfußballspiel mit Wetteinsatz: Weil es um ein Fass Bier ging, wurde auf dem Minifußballplatz sogar eine Minizuschauertribüne errichtet. Noch deutlich spektakulärer ist der Herbstmarkt im Ort, wo am letzten Sonntag im September mal eben 30 Händler die 3.000 Kunden mit regionalen Produkten beglücken. Vor zwölf Jahren - es war am 22. August 2009 - begeisterte die festlich geschmückte Gemeinde Reuth zum "Tag der Vogtländer" alle Umzugsteilnehmer aus nah und fern. 87 Bilder und 1.800 Mitwirkende gingen auf die zwei Kilometer lange Runde. Tausende Zuschauer feierten. Nicht weniger toll war die Stimmung zuletzt zur 600-Jahr-Feier (2018).
Das kleine Reuth gehört zu den besonderen Orten im Vogtland
Die Erkenntnis: "Wenn unsere nachfolgenden Generationen hier im Ort bleiben sollen, müssen wir ihnen etwas bieten. Und nur, wenn es in Reuth Orte des fröhlichen Miteinanders gibt, werden sie bleiben." Deshalb haben die 62 Mitglieder des Heimatvereins einen wahren Kraftakt vollbracht und mit Unterstützung von Feuerwehr und Sportverein den alten Lagerraum vollkommen umgekrempelt. Jetzt ist aus der Rumpelkammer ein festlicher Raum mit Küche geworden, wo nun neues gesellschaftliches Leben einziehen kann. Mit Blick auf die neue Kindergruppe hoffen die Veteranen, dass es bald wieder solche Fußballspiele gibt wie früher. "Einen Raum zum Feiern haben wir ja jetzt", bedankte sich der rührige Heimatverein unter anderem bei der Sternquell-Brauerei. Produktmanager Thomas Münzer zeigte sich beeindruckt: "Hier wird Unglaubliches in Ehrenamt und Eigeninitiative geleistet. Wenn dann 500 Euro für Maler- und Dekorationsarbeiten fehlen, wollen wir unseren Beitrag leisten. Genau dafür steht unser Sternquell-hilft-Projekt." Das kleine Reuth gehört also zu den besonderen Orten im Vogtland. Und zwar wegen seiner einmaligen Menschen!
Jetzt bewerben beim Vereinsprojekt "Sternquell hilft"
75 Vereine durften sich bereits über Finanzspritzen von "Sternquell hilft" freuen. Die Vereinsaktion ist verlängert worden. Wer sich bewerben möchte, der bekommt auf der Interseite www.sternquell.de alle Informationen.
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