Plauen. Die Kaufland-Mitarbeiter hatten kurz vor Heiligabend in den Elster Park in Plauen eingeladen. Die AWO Kinder- und Jugendhilfe aus Rodewisch durfte sich freuen. Teamleiterin Nicole Kämpf durfte zusammen mit Erzieherin Laura Stöhr gleich 39 Weihnachtsgeschenke abholen. Carolin Däumler hatte den BLICK-Reporter ins Einkaufzentrum gebeten. Die Abteilungsleiterin Kasse begleitet wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen die traditionelle Wunschbaumaktion des Marktes, "wobei wir als Kaufland-Team diesmal fünf Pakete selbst beigesteuert haben", berichtet Carolin.
Die Weihnachtsgeschenke sind für die Inobhutnahme
"Wir betreuen aktuell zwölf Kinder, die uns anvertraut wurden, weil sie zu Hause in einer Krisensituation waren", berichteten die beiden Sozialpädagoginnen. Besonders schrecklich: Pro Jahr müssen über 150 Kinder und Jugendliche im Vogtland aus ihren Familien herausgeholt werden, weil das eigene Zuhause nicht mehr genug Sicherheit bietet. "Es sind Krisensituationen, die durch psychische, seelische und körperliche Misshandlungen entstehen. Jugendamt und Polizei bringen uns auch Kinder, die vernachlässigt beziehungsweise unterversorgt sind", hat der BLICK-Reporter erfahren. Mitunter leiden gerade Jugendliche zum Beispiel auch unter der Beziehungskrise der Eltern schwer.
Ein wenig Freude für die Kinder
Die Kaufland-Kunden haben 34 Geschenke gesponsert und fünf Pakete haben die Mitarbeiter obendrauf gepackt. So haben die Schutzbefohlenen in der einzigen vogtländischen Einrichtung dieser Art wenigstens ein bisschen Freude in der Weihnachtszeit. Die Inobhutnahme hat Platz für zwölf Kinder im Alter von null bis 17 Jahren. Manche Kids bleiben nur einen Tag, weil dann bereits eine Einrichtung für sie gefunden wurde oder bestenfalls sogar Familienangehörige zur Aufnahme bereit sind. Manche Kinder aber bleiben mehrere Wochen und Monate.
erschienen am 24.12.2022