Plauen. Der SV 04 Oberlosa will unbedingt in der 3. Bundesliga bleiben! Die Plauener starteten mit einem 28:27-Heimsieg gegen Minden in die Play-downs. Bilder gibt's in der Galerie.
Oberlosa hat den Gegner geschockt
Ja! Da staunten selbst Handballexperten wie Jörg Reifert. "Wir haben nur wenige technische Fehler gemacht. Die 17:14-Pausenführung ist ein kleines, aber ganz wichtiges Polster", wusste der ehemalige Mannschaftsleiter bereits bei Halbzeit. Gegen die Handballspielgemeinschaft LIT Minden II krachte der SV 04 zum Auftakt der Klassenverbleibsrunde eine Leistung aufs Parkett, die das Publikum phasenweise in Ekstase versetzte. "Wir waren vielleicht manchmal sogar völlig übermotiviert. Aber das hat den Gegner immer wieder geschockt", stellte Routinier Ivan Kucharik fest. Mit sieben Toren führte das "alte Schlitzohr" gemeinsam mit Eigengewächs Louis Hertel (6 Treffer) das Plauener Ensemble durch eine unglaublich leidenschaftliche Partie. Gästetrainer Daniel Gerling verließ in der Halbzeit mit Assistent Feiko Kuscer sogar kurz die Kurt-Helbig-Halle, um durchzuatmen und sich zu beraten: "Wir müssen irgendwas tun im Zentrum", stellte das Mindener Trainergespann fest.
Plauen kassierte 31 Sekunden vor Schluss den Ausgleich!
Die bärenstarken Vogtländer zeigten in diesem Spiel erneut, dass sie drittligatauglich sind. Interimstrainer Ladislav Brykner ist kein Freund von großen Worten: "Wir haben nach dem 10:10-Ausgleich einen Zwischenspurt zum 16:10 hingelegt. Die erste Halbzeit war klasse." Vor allem in der Deckung raubten die pfiffigen Oberlosaer den Ostwestfalen immer wieder den Nerv. Rückraumtorjäger Marek Nissen (11 Treffer) kam ganz lange nicht wirklich Zug. "Das sollte sich zwar nach dem Seitenwechsel ändern. Aber Oberlosa hat uns weiter in ein chaotisches Spiel gezwungen", resümierte Gästetrainer Daniel Gerling. Minden war bekanntlich mit 4:0 Punkten in die Playdowns gestartet und der Favorit holte nach dem 21:16-Zwischenstand Tor um Tor auf. Das Spiel schaukelte sich wie eine Riesenwelle immer weiter nach oben. "Und dann bekomme ich 31 Sekunden vor Schluss so ein blödes Tor zum 27:27-Ausgleich. Das war so schrecklich", beschrieb Oberlosa-Schlussmann Benas Vaicekauskas das Gefühlschaos in jenem Augenblick, als er das Leder beinahe gehalten hatte, es aber nicht zu fassen bekam. Der so wichtige Sieg schien verloren...
Oberlosa hat gelernt, wie man in der 3. Bundesliga antwortet
"Aber wir haben uns an die 3. Bundesliga gewöhnt. Wir sind in der Lage, zu antworten. Und das haben wir gemacht", freute sich Ivan Kucharik über den turbulent vorgetragenen letzten Angriff. Linksaußen Moritz Rahn holte den entscheidenden Siebenmeter raus, den Sebastian Naumann sechs Sekunden vor Schluss zum 28:27-Endstand verwandelte. Der Jubel kannte nach dem letzten gescheiterten Freiwurfversuch der Minden keine Grenzen. "Minden hat zwar im zweiten Durchgang die richtigen Mittel gefunden, aber wir wollten diesen Sieg einfach ein bisschen mehr", stellte Ivan Kucharik fest. LIT-Trainer Daniel Gerling stimmte zu: "Ja, der Plauener Sieg war glücklich, aber verdient. Wir haben inzwischen 28 verschiedene Spieler eingesetzt, womit deutlich wird, wie zerfahren diese Saison ist." 369 Zuschauer feierten den SV 04 Oberlosa nach dem 28:27-Sieg ausgelassen. Die Plauener sind jetzt in der Klassenverbleibsrunde C mit 2:4 Punkten Dritter. Nur die beiden Ersten dieser Gruppe verbleiben in der 3. Bundesliga. Das nächste Spiel bestreitet der SV 04 Oberlosa erneut zu Hause. Gegner am 9. April ist um 19 Uhr der ATSV Habenhausen (4. Platz / 2:4 Punkte) aus Bremen.
Statistik
SV 04 Plauen-Oberlosa: Vaicekauskas, Flämig, Raupach - Jusys (1 Tor); Wetzel, Cornelius (1), Roth (1), Skalda, Trommer-Ernst (2), Duschek (2), Hertel (6), Kolomaznik, Rahn (2), Kucharik (7), Naumann (6/davon 4 Siebenmeter).
Zuschauer: 369
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