Northeim. Dank einer starken kämpferischen Leistung sicherte sich Handball-Drittligist SV 04 Oberlosa am Samstagabend ein 24:24-Unentschieden beim Northeimer HC. Dabei trennten sich beide Teams mit dem exakt gleichen Resultat wie im Hinspiel. Die Partie in der Stadionsporthalle im niedersächsischen Einbeck begann äußerst torarm. SV-Pressesprecher Rico Michel: "Grund dessen waren kompakte Abwehrreihen hüben wie drüben und zwei sehr gut aufgelegte Torhüter." Nach dem 2:1 für Northeim dauerte es acht Minuten bis zum nächsten Treffer der Hausherren und gar zehn Minuten, ehe Oberlosa wieder einnetzen konnte. Beim 4:4-Ausgleich durch den Plauener Paul Richter waren bereits 14 Minuten gespielt. Zwar spielten sich beide Teams genügend gute Möglichkeiten heraus, jedoch erwiesen sich die beiden Keeper Glenn-Louis Eggert bei den Hausherren und Benas Vaicekauskas auf Seiten der Spitzenstädter als Meister ihres Fachs.
Oberlosa hatte zu oft hoch aufs Tor geworfen
Zu oft visierten die 04er jedoch auch das Gehäuse der Gastgeber hoch an, was dem zwei Meter großen und mit einem Zweitspielrecht von der MT Melsungen ausgestatteten Eggert in die Karten spielte. Mitte der ersten Hälfte setzten sich die Northeimer beim 8:5 erstmals etwas ab. Eine weiterhin starke Abwehr im Verbund mit Vaicekauskas und Tore von Louis Hertel, Torsten Wetzel und Sebastian Naumann ließen ein 8:8-Unentschieden von der Anzeigetafel leuchten. Zwei weitere Treffer von Hertel brachten Oberlosa sogar mit 10:8 in Führung. Bis zum Pausentee verkürzten die Hausherren. Doch Oberlosa führte bei Halbzeit mit 10:9.
Oberlosa verpennt den Beginn der zweiten Halbzeit
Fast schon gewohnt verschliefen die Schwarz-Gelben den Beginn des zweiten Spielabschnitts. Eggert vernagelte förmlich das Northeimer Gehäuse und seine Vorderleute nutzten ihre Möglichkeiten zur 14:10-Führung. Dann endlich ging wieder ein Ruck durch das Gäste-Team. Linus Roth per Strafwurf, Nico Cornelius aus dem Rückraum und Philip Trommer-Ernst per Konter verkürzten zum Zwei-Tore-Rückstand. Eine zweifelhafte Zeitstrafe gegen Cornelius stoppte die Aufholjagd und die Niedersachsen bauten den Vorsprung wieder auf 17:13 aus. Etwa 13 Minuten vor Ultimo führte die Mannschaft um NHC-Trainer Carsten Barnkothe mit 20:15 und Erinnerungen an das Hinspiel wurden wach. Auch damals führte der NHC komfortabel, ehe Oberlosa mit einem tollen Endspurt noch einen Punkt aus dem Feuer riss. Diesmal allerdings schienen die Hausherren das bessere Ende für sich zu haben. Nach 53 Minuten lagen die Norddeutschen mit 23:18 in Front.
Oberlosa holte in sieben Minuten fünf Tore auf
Doch wiederum bewiesen die Plauener ihre Comeback-Qualitäten. Der bis dahin mit ungewohnt vielen Fehlern behaftete Ivan Kucharik nahm nun das Heft in die Hand. Drei Rückraum Kracher des Slowaken und ein herrlicher Rückhandtreffer vom Kreis doch Dziugas Jusys sorgten für den Anschluss zum 22:23. Wenig später tankte sich Paul Richter mit ganz viel Willenskraft durch die Northeimer Abwehr und traf tatsächlich noch zum 23:23-Ausgleich. Nachdem bereits Jusys auf der Strafbank schmorte, kassierte auch Kucharik eine Zeitstrafe. Die doppelte Überzahl nutzte Northeim clever zur erneuten Führung. Oberlosa stemmte sich gegen die nächste hauchdünne Niederlage und Kapitän Torsten Wetzel wuchtete die Kugel zum 24:24-Ausgleich ins Netz.
SV-Keeper Benas Vaicekauskas überragend
Den letzten Wurf der Hausherren wehrte Benas Vaicekauskas im SV-Kasten mit seiner insgesamt vierzehnten Parade ab und die 04er konnten über einen verdienten Auswärtspunkt jubeln. "Ich bin hin und her gerissen. Bei fünf Toren Rückstand kurz vor Schluss noch einen Punkt zu holen unterstreicht den Willen der Mannschaft. Allerdings lassen wir hier auch so viele Großchancen, darunter drei Strafwürfe liegen. Bei etwas mehr Konsequenz im Abschluss, wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Ganz wichtig war, dass wir es endlich wieder geschafft haben, eine kompakte Abwehr zu stellen", resümierte SV-Trainer Petr Hazl.
Oberlosa: Vaicekauskas, Raupach; Jusys (2 Tore), Wetzel (2), Cornelius (2), Roth (2/davon 1 Siebenmeter), Trommer-Ernst (2), Richter (2), Duschek, Hertel (5/1), Kolomaznik, Rahn (1), Kucharik (4), Naumann (2/1).
erschienen am 06.03.2022