Plauen. Der VFC hat im Vogtlandderby das Spielglück erzwungen. Nachdem die ersten beiden Chancen der Plauener saßen, kam der VfB Auerbach nach dem Seitenwechsel zwar auf 1:2 heran. Doch am Ende hieß es vor 1.700 Zuschauern 1:3 (0:2). VfB-Trainer Sven Köhler: "Wir waren vor den ersten beiden Gegentoren etwas besser im Spiel. Plauen hat aber nach Standards zwei Tore erzwungen und dann hatten wir Glück, dass wir nicht schon vor der Pause höher in Rückstand geraten sind." In der Tat: Nach den Treffern von Tim Kießling (20.) und Max Winter (27.) besaßen die Plauener drei "dicke Dinger".

 

Plauen machte den Deckel nicht drauf

So traf Tommy Kind den Pfosten. Und VFC-Stürmer Johan Martynets stellte fest: "Ich hatte zweimal die Chance, das Derby frühzeitig zu entscheiden. Ärgerlich, dass es nicht geklappt hat." VFC-Trainer Karsten Oswald: "Da musst du in dieser Phase gleich den Deckel draufmachen. Dann brennt gar nix mehr an." VFC-Assistenztrainer Patrick Grandner zur Pause: "Wir führen 2:0. Auerbach wird nicht noch einmal so löchrig in der Abwehr auftreten. Das Ding ist noch nicht durch." Für VfB-Sportvorstand Uwe Kramer war zur Halbzeit klar: "Wir haben bereits einmal gewechselt und nehmen jetzt noch drei weitere Wechsel vor. So können wir nicht weitermachen."

 

Auerbach nach dem 1:2-Anschlusstreffer zu unpräzise

Zu den Neuen in den Reihen der Auerbacher gehörte auch Paul Kämpfer. Der Erfurter war als Blitztransfer unter der Woche vom FC Rot-Weiß gekommen. Nach dem Abgang von VfB-Topstürmer Marc-Philipp Zimmermann weiß der 19-Jährige: "Ich trete hier in riesengroße Fußstapfen. Aber ganz ehrlich: Das ist mir egal. Ich möchte Kicken und Spielzeit sammeln." Und genauso unbekümmert machte der pfeilschnelle Stürmer in Halbzeit zwei Betrieb in der Auerbacher Offensive. Paul Kämpfer überlief den Plauener Tom Fischer und verkürzte auf 1:2. Jetzt hätte das Spiel kippen können. Aber VfB-Mann Aleksandrs Guzlajevs gestand: "Wir waren zu unpräzise. Deshalb blieb es am Ende auch nur bei einem kurzen Strohfeuer. Wenn ich mein Ding reinmache, steht es 2:2-Unentschieden. Dann läuft das Derby wahrscheinlich anders. Aber so waren wir insgesamt gesehen einfach heute zu schwach, weil wir wie schon beim 2:3 gegen Grimma die erste Halbzeit verschlafen haben."

 

Luis Werrmann sorgt für die entgültige Entscheidung

Der VFC wackelte also nur kurz. Dann stabilisierten sich die Plauener wieder. Cheftrainer Karsten Oswald: "Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Nachdem Auerbach nochmal rankam, haben wir grandios gekämpft." Die Spitzenstädter ließen in der letzten halben Stunde nichts mehr anbrennen und warteten auf die Chance zum Knockout. Der gelang dem eingewechselten Luis Werrmann (89.), als der 19-Jährige völlig abgezockt eine Flanke gegen die Laufrichtung von Auerbachs Schlussmann Maximilian Schlosser einköpfte.

 

Beide Vereine gehen respektvoll miteinander um

Bemerkenswert: Etliche Helfer hatten nach dem Starkregen am Mittwoch die VfB-Arena binnen 48 Stunden wieder auf Vordermann gebracht. Das Stadion war abgesoffen. Zum Derby war nix davon zu sehen. Ebenso positiv die Stimmung im Stadion. In Erinnerung bleibt ein tolles Fußballfest, für das beide Vereine sorgten. Die Präsidenten Ronny Kadelke (VfB Auerbach) und Thomas Fritzlar (VFC Plauen) reichten sich vor und nach dem Spiel genau wie alle anderen Sportler und Funktionäre die Hand. Es war vielleicht kein hochklassiges Derby. Aber spannend und rassig war es allemal. Das war Werbung für den Sport im Vogtland!

 

Statistik

  • Auerbach: Schlosser - Dittrich, Schardt, Schmidt, Birkner (75. Cermus) - Scheunert (46. Hache) - Kaiser (46. Kämpfer), Bochmann (40. Sieber), Brejcha, Guzlajevs - Graf (46. Seidel); Plauen: Pieles - Sponer, Fischer, Träger, Heinrich - Barth, Kießling - Morosow, Winter (66. Andrepoulos), Martynets (78. Limmer) - Kind (78. Yeboah Boateng);
  • Schiedsrichter: Alexander Roßmell (Nordhausen)
  • Torfolge: 0:1 Kießling (20.), 0:2 Winter (27.), 1:2 Kämpfer (54.), 1:3 Werrmann (89.)
  • Zuschauer: 1.696