Bald 14 Jahre ist es her! Lena Meyer-Landrut schaffte am 29. Mai 2010, was zuletzt die Sängerin Nicole - knapp 28 Jahre zuvor - schaffen konnte: Sie holte für Deutschland beim Eurovision Song Contest den Sieg. Seitdem ist die hübsche Brünette nicht mehr aus dem deutschen Musikgeschäft wegzudenken. Mit Hits wie "Satellite", "Wild & Free" oder "Traffic Lights" stürmte sie schon so einige Male die Charts - und es ist kein Ende in Sicht. Am 31. Mai erscheint ihr neues Album "Loyal to myself" und im Anschluss daran geht die Sängerin direkt auf Tour. Am 19. Juli spielt sie ein Open Air in Plauen. (BLICK.de berichtete) BLICK.de fragte bei Lena für ein Interview an und schonungslos ehrlich ging die 32-Jährige ins Detail: Mit wem würde sie gern mal ins Tonstudio? Wie nahm sie selbst ihren irren Erfolg wahr? Was denkt sie wirklich über den ESC? Und welche Message hat Lena an ihre Fans?
"Loyal to myself": Lenas Versprechen an sich selbst
BLICK.de: Wir sind alle gespannt auf dein kommendes Album "Loyal to myself", das am 31. Mai auf dem Markt erscheinen wird. Drei Songs sind bereits veröffentlicht, die allesamt totale Ohrwürmer sind. Der Titel des Albums ist wahrscheinlich Programm, und gibt die Overall-Message deiner kommenden Platte an. Aber kurz zusammengefasst: Mit welchen weiteren Worten würdest du "Loyal to myself" beschreiben?
Lena: "Es ist das Versprechen an mich selbst, das zu tun, was ich machen möchte. Das beschreibt es auf jeden Fall am besten. Die Loyalität zu mir selbst - sich selbst zu akzeptieren, die Freude daran, sich wiederzufinden und sich den Dingen, die man tut, mit viel Spaß und Offenheit zu widmen. Ich würde das Album weiter mit den Worten freiheitlich und kreativ beschreiben. Ich möchte was machen, wovon andere Leute was haben."
BLICK.de: Inwiefern unterscheidet sich das Album von deinen vorherigen Werken?
Lena: "Das tut es automatisch mit den Jahren, die dazwischen liegen, denke und hoffe ich. Ich bin auf jeden Fall gewachsen und habe mir mit diesem Album jetzt vorgenommen, meinen Kern nicht aus den Augen zu verlieren. Musikalisch ist das Album relativ divers. Wie der Name beschreibt, erlaube ich mir das zu tun, was ich möchte. Es lässt sich also nicht einem Genre zuordnen, sondern zeigt mehrere Seiten, auf die ich sowohl inhaltlich als auch musikalisch Lust habe. Es sind natürlich alles Pop-Songs, aber es sind Anmutungen dabei aus vielen Richtungen. Es gibt Songs, die mehr nach Indie klingen und andere, die fast schon Drum'n'Base-Elemente haben. Das ist auf jeden Fall neu und hat im Schreiben und Studio-Prozess nochmal ganz neue Gedanken aufgebracht."
BLICK.de: Inwiefern unterscheidet sich das Album von deinen vorherigen Werken?
Lena: "Das tut es automatisch mit den Jahren, die dazwischen liegen, denke und hoffe ich. Ich bin auf jeden Fall gewachsen und habe mir mit diesem Album jetzt vorgenommen, meinen Kern nicht aus den Augen zu verlieren. Musikalisch ist das Album relativ divers. Wie der Name beschreibt, erlaube ich mir das zu tun, was ich möchte. Es lässt sich also nicht einem Genre zuordnen, sondern zeigt mehrere Seiten, auf die ich sowohl inhaltlich als auch musikalisch Lust habe. Es sind natürlich alles Pop-Songs, aber es sind Anmutungen dabei aus vielen Richtungen. Es gibt Songs, die mehr nach Indie klingen und andere, die fast schon Drum'n'Base-Elemente haben. Das ist auf jeden Fall neu und hat im Schreiben und Studio-Prozess nochmal ganz neue Gedanken aufgebracht."
BLICK.de: Du warst in der ProSieben-Show "Wer stiehlt mir die Show?" an der Seite von Musikerkollegin Sarah Connor zu sehen. Oder bei "The Voice Kids" bist du derzeit neben beispielsweise Alvaro Soler und Wincent Weiss zu bestaunen. Mit welchen Künstlern (national oder auch international) würdest du gern mal für ein musikalisches Projekt zusammenarbeiten?
Lena: "Also, wenn ich es mir jetzt aussuchen könnte, Taylor Swift. Überraschung! [lacht] Aber auch einfach, weil ich es sehr faszinierend und spannend finde, wie sie alles macht und unter einen Hut bekommt."
"Nehme mir nicht mehr alles zu Herzen": Lenas Umgang mit der Meinung anderer
BLICK.de: In der Finalfolge der jüngsten Staffel von "Wer stiehlt mir die Show?" steigen Joko, Klaas und du jeweils in ein Becken mit eiskaltem Wasser, und während die Jungs geradezu überfordert mit der Situation scheinen, stehst du seelenentspannt im Becken. Jeder ist ganz verdutzt darüber, wie du das geschafft hast. Kurzum: Du wurdest gewissermaßen unterschätzt. Hast du generell das Gefühl, dass du manchmal unterschätzt wirst?
Lena: "Ne, unterschätzt würde ich nicht sagen. Ich denke, mit der Zeit weiß man, Reaktionen von außen auch anders einzuordnen. Ich nehme mir auch nicht mehr alles zu Herzen oder lese mir alles durch - und obwohl ich super emotional bin, besinne ich mich dann immer wieder auf mich. Versuche jedenfalls zurückzukehren zum Kern und dann sind auch diese Äußerungen von außen irgendwann nicht mehr ganz so wichtig. Aber natürlich klingt das jetzt auch einfacher als es manchmal ist und als Frau im Geschäft bekommt man gefühlt auch mehr angehaftet als viele männliche Kollegen."
BLICK.de: In der TV-Show "Kampf der Realitystars" kannten die Teilnehmer in einem Spiel so manche berühmte Persönlichkeit nicht - dein Name sagte aber den meisten was. Daran kann man ein wenig ableiten, welchen enorm prominenten Status du in Deutschland hast. Gab es für dich einen bestimmten Moment in deiner Karriere, ab welchem du realisiert hast: "Wow, ich bin in ganz Deutschland (oder gar darüber hinaus) ein etablierter Name"?
Lena: "Ich würde sagen, das ist ein schleichender Prozess, das zu realisieren. Und das zeigt sich dann eher so in Alltags- oder Jobsituationen. Die Tour ist dafür natürlich immer wieder ein Moment, in dem ich das checke: "Wow, wie schön - alle hier wollen mich und die Band sehen." Deswegen hauen wir hier richtig rein, geben Vollgas, um eine tolle Show auf die Bühne zu stellen. Und klar, als ich jünger war und alles losging, habe ich mich schon umgeschaut und gefragt, was eigentlich abgeht. Heute sehe ich das gelassener und konfrontiere mich nicht ständig damit. Wenn ich auch mit meinem Team super viel darüber spreche, welchen Effekt es hat, was ich tue, weil es so viele sehen oder mitbekommen und ich ja auch als Vorbild diene für jüngere Fans."
BLICK.de: Wenn du nur einen Meilenstein in deiner Karriere benennen dürftest: Auf welchen bist du am stolzesten?
Lena: "Puh, schwierige Frage. Es sind so viele Dinge passiert in den letzten Jahren. Ich glaube, ich würde sagen, ich bin stolz auf die Veränderung und sich immer wieder auf neue Dinge einzulassen. Auf einmal sitzt du da und planst wieder ein komplett neues Bühnenbild, das es vorher noch nicht gab oder du gibst ein Album ab, an dem du so lange gearbeitet hast. Das macht mich dann generell einfach stolz und glücklich."
"Kann nicht jedem alles gefallen": Lenas Statement zum ESC und der deutschen Teilnahme
BLICK.de: Bis heute setzen dich viele nach wie vor mit dem ESC-Gewinn von Deutschland im Jahr 2010 in Verbindung (zurecht, weil du ja eben auch ESC-Geschichte geschrieben hast). Verfolgst du den Song Contest heute noch? Was meinst du, warum es in den letzten Jahren für Deutschland beim ESC nicht mehr so richtig klappen wollte?
Lena: "Klar verfolge ich das noch. Jetzt nicht super intensiv, aber ich finde den ESC nach wie vor spannend. Am Ende auch, weil es natürlich für alle vertretenen Länder repräsentativ sein soll. Aber genau deswegen maße ich mir gar nicht an, den Erfolg oder Misserfolg von den Artists abhängig zu machen. Sondern ich glaube, dass der aktuelle Musikmarkt und Geschmack so krass vielfältig ist, dass eben nicht jedem alles gefallen kann."
BLICK.de: Zu deiner kommenden Tour: Auf was freust du dich am meisten, wenn du wieder auf der Bühne vor all deinen Fans stehen darfst?
Lena: "Ich freue mich auf dieses Gefühl, mit meiner Crew dieses Erlebnis zu teilen. Das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl und ich hoffe, dass es den Fans vor der Bühne genauso geht. Gemeinsam einfach eine schöne Zeit verbringen. Ähnlich wie beim Machen meines Albums, den Spaß bei den Dingen zu spüren, die wir tun. Was natürlich generell immer noch total schön ist, dass alle Menschen kommen und gemeinsam mit mir die Songs singen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Das ist bis heute so ein surreales Gefühl, wenn es dann wieder losgeht. Und ich gebe mir ganz viel Mühe, dass alle im Publikum viel Spaß haben."
Tourstopp in Plauen: Lena am 19. Juli im Parktheater
BLICK.de: Unsere Artikel werden vor allem auch im sächsischen Vogtland gelesen. Am 19. Juli zieht es dich für einen Auftritt ins Parktheater nach Plauen. Warst du dort (oder im Umkreis) schon mal? Oder wird das für dich eine Premiere?
Lena: "Ich kann mich gerade nicht daran erinnern, jemals in Plauen gewesen zu sein: Das heißt aber nicht, dass es nicht schon mal der Fall war! Ich bin in den letzten 14 Jahren - oh mein Gott - so viel unterwegs gewesen, dass ich manchmal nicht mehr ganz zusammenkriege, wo ich schon war und wo nicht."
BLICK.de: Gibt es etwas bestimmtes, worauf du in Plauen gespannt bist? Auf was freust du dich dort?
Lena: "Jede Bühne und jede Stadt hat einfach eine eigene Dynamik. Das finde ich super spannend und ich freue mich darauf zu erfahren, wie das Publikum in Plauen drauf ist, und wie die Stimmung sein wird."
BLICK.de: Deine Fans in Plauen haben große Vorfreude: Was erwartet sie bei deinem Konzert? Welche Message hast du an deine Fans dort (und generell)?
Lena: "Wie das Album "Loyal to myself" schon beschreibt ist das Versprechen an mich selbst, das zu tun, was ich machen möchte. Und ich will es auch an die Fans weitergeben, Spaß zu haben, bei dem, was man tut, sofern man es kann. Das ist ein so schönes Privileg, wenn das geht und funktioniert und Konzerte sind doch genau dafür da. Wir haben auf jeden Fall ein besonderes Bühnenbild dieses Mal und auch die Konstellation mit meiner Band ist etwas anders als zuvor. Das wird richtig schön und ich hoffe, das empfinden auch alle Gäste so."
BLICK.de: Planst du zufällig, nach oder vor deinem Auftritt im Parktheater etwas Zeit im idyllischen Plauen (oder Umkreis) zu verbringen? Oder verlangt der Terminkalender ein zeitnahes Abreisen? So oder so, komm unbedingt bald zurück!
Lena: "Dankeschön für die Einladung! Für viel Zeit in der Natur bin ich eigentlich immer zu haben, aber für meine Crew und mich geht es dann direkt wieder zum nächsten Konzert."
BLICK.de: Wir freuen uns auf den 19. Juli und bedanken uns für das schöne Interview.
erschienen am 18.07.2024